Im maroden Mietshaus am Stadtrand versorgt die neunjährige Gina nicht nur ihre kleinen Brüder, sondern auch ihre schwangere, überforderte und noch junge Mutter Gitte. Sie will aus deren On-Off-Freund einen richtigen Vater und aus Gittes egozentrischer Mutter eine liebevolle Oma machen. Gina kämpft um Geborgenheit und Liebe, für das Baby in Gittes Bauch, für ihre Brüder und für sich selbst. Sie trotzt Hoffnungslosigkeit und Verwahrlosung und der Bedrohung seitens des Jugendamts. Der Film ist ein weibliches Drei-Generationen-Porträt aus der Sicht eines Kindes, das sich nicht damit abfinden will, dass das Schicksal einzig davon abhängt, wo man hineingeboren wird. GINA verdeutlicht, wie sich Phänomene wie Armut, Verwahrlosung und Bildungsmangel von Generation zu Generation wiederholen, sich daraus Familienmuster etablieren können und wie schwer es ist, sich aus eigener Kraft daraus zu befreien.

Ulrike Kofler, geboren 1974 in Innsbruck, ist eine österreichische Filmeditorin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Nach einer Ausbildung zur Fotografin studierte sie Filmschnitt an der Filmakademie Wien und anschließend an der Kunsthochschule für Medien Köln. 2020 gab sie ihr Langfilmdebüt als Regisseurin mit dem Drama WAS WIR WOLLTEN, das vom Fachverband der Film- und Musikwirtschaft als österreichischer Kandidat für den besten internationalen Film für die Oscarverleihung 2021 vorgeschlagen wurde. Als Editorin arbeitete sie an zahlreichen Filmen mit, darunter CORSAGE von Marie Kreutzer (Filmfestspiele Cannes 2022). GINA ist ihr zweiter Langspielfilm.

Filmografie (Auswahl): 2009 DOOF, 2020 WAS WIR WOLLTEN, 2023 SEXUELL VERFÜGBAR (TV-Miniserie), 2024 GINA