Eine ungewollte Schwangerschaft zwingt Makenya, eine dominikanisch-haitianische Teenagerin, erwachsen zu werden und Arbeit zu finden. Sie lebt mit ihrem Großvater, einem Aktivisten für das Rentenrecht der Arbeiter, und der Mutter, einer Anhängerin der afrodominikanischen Spiritualität, in einer Gemeinde inmitten von Zuckerrohrfeldern. Die Mechanisierung der Zuckerindustrie droht die Familie ohne Entschädigung zu verdrängen. Die Familie wehrt sich gegen die Veränderung, und Makenya trifft ihre Freunde in einer parallelen, afrofuturistischen Dimension wieder. In einer theatralischen Übung lesen sie Dokumente aus der Kolonialzeit, erinnern sich an die Aufstände der Schwarzen und bergen das Wissen ihrer Vorfahren.

Der in Venedig mehrfach ausgezeichnete Film lässt uns in eine spirituelle Welt eintauchen und ist zugleich ein antirassistisches und dekoloniales Manifest.

Johanné Gómez Terrero positioniert ihre Arbeit als Afro-Künstlerin in der Diaspora in einem karibischen und dekolonialen Rahmen. Ihr Interessen- und Studiengebiet umfasst Complex Thinking Anti-Racist Struggle und Marronage Cinema. Der Dokumentarfilm CARIBBEAN FANTASY gab den Anstoß für ihre Karriere als Regisseurin. Sie arbeitet auch als Produzentin und Beraterin in Entwicklungslabors, ist Absolventin, Dozentin und Lehrstuhlkoordinatorin bei EICTV Cuba und hat einen Master-Abschluss der ESCAC in Spanien. SUGAR ISLAND ist ihr Spielfilmdebüt.

Filmografie: 2014 BAJO LAS CARPAS, 2016 CARIBBEAN FANTASY (beides Dokus), 2024 SUGAR ISLAND

Auszeichnungen: Fondazione Fai Persona Lavoro Ambiente Award, Inclusion and Sustainability Edipo Re Award (Internationale Filmfestspiele von Venedig, Italien 2024)