Fereshteh studiert und arbeitet in einer Druckerei in Teheran. Sie will in die USA, doch für den Sprachkurs findet sie keine Zeit. Denn sie hat auch ein Baby, von dem ihre Eltern nichts wissen – die sich kurzfristig zu Besuch angekündigt haben. Das uneheliche Kind muss also für eine Nacht woanders untergebracht werden. Unterstützung erhält Fereshteh von ihrer schlagfertigen Freundin Atefeh. Für die beiden beginnt eine gefährliche Odyssee durch die Stadt, die offenbart, wie begrenzt ihre Handlungsräume als Frauen sind.

Regisseur Ali Asgari porträtiert in seiner stringenten, einen Tag umfassenden Erzählung nicht nur seine unerschrockenen Protagonistinnen, sondern zeigt auch, was es bedeutet, ein Leben außerhalb traditioneller Familienstrukturen zu führen und wie stark die iranische Gesellschaft von diesen Strukturen geprägt ist.

Ali Asgari, 1982 in Teheran/Iran geboren, studierte Film in Italien und war Alumnus des Berlinale Talent Campus 2013. Seine Kurzfilme sind auf mehr als 600 Filmfestivals weltweit gezeigt worden, darunter in Sundance, London und Melbourne, und gewannen mehr als 150 internationale Preise. Sein Spielfilmdebüt DISAPPEARANCE wurde im Rahmen des Cinéfondation-Stipendiums La Résidence der Internationalen Filmfestspiele von Cannes entwickelt. Sein zweiter Spielfilm UNTIL TOMORROW wurde dieses Jahr auf der Berlinale uraufgeführt.

Filmografie: 2011 TONIGHT IS NOT A GOOD NIGHT FOR DYING, 2012 BARBIE, 2013 MORE THAN TWO HOURS, 2014 THE BABY, 2015 THE PAIN, 2016 THE SILENCE; VIKA (alles Kurzfilme), 2017 DISAPPEARANCE, 2018 DELAY, 2020 PILGRIMS; WITNESS (alle drei Kurzfilme), 2022 UNTIL TOMORROW