Die junge Psychiaterin Chehnaz lebt in ihren Routinen: Arbeit, Partys, Beziehung. Sie pendelt zwischen einem kleinen Städtchen am Meer und der Großstadtmetropole Istanbul, zwischen Kontemplation und High-Society-Leben. Eines Tages lernt sie die junge Elmas kennen, die als Minderjährige unter der Grausamkeit einer Zwangsehe litt. Nach dem Tod ihres Ehemanns und ihrer Schwiegermutter wird sie schwer traumatisiert in die Klinik von Chehnaz eingewiesen. Beide Frauen nähern sich behutsam an und geben, jede auf ihre Art, einander die Kraft, für sich einzustehen.

„Taktvoll und atmosphärisch fotografiert und atemberaubend gespielt, ist Yeşim Ustaoğlus neuester Film eine präzise Kritik an frauenfeindlichen Strukturen innerhalb orthodoxer Religiosität und neoliberaler Konsummentalität gleichermaßen. Er ist aber vor allem auch ein positiver Entwurf zur Selbstbestimmung und Zwischenmenschlichkeit.“ (Amos Borchert, Kurator der Reihe „Fokus Türkei“)

Nach zahlreichen preisgekrönten Kurzfilmen in der Türkei, lieferte Yeşim Ustaoğlu 1994 mit THE TRACE ihr Spielfilmdebüt ab. Der Film wurde auf zahlreichen internationalen Festivals präsentiert, unter anderem in Moskau und Göteborg. Mit ihrem Filmen WAITING FOR THE CLOUDS (2004), PANDORA’S BOX (2008) und ARAF (2012) war sie auf vielen internationalen Festivals vertreten und gewann etliche Preise. Yeşim Ustaoğlu arbeitet zudem als Produzentin mit ihrer eigenen, unabhängigen Firma Ustaoğlu Film.