exground youth days

14.–18. November 2020,
Wiesbaden, Caligari FilmBühne

zum youth days Programm

Das Projekt „youth days“ bietet seit 2004 jeweils an sechs
Tagen im November inter­nationale Filmproduktionen speziell für Jugendliche von
12 bis 18 Jahren im Rahmen von exground filmfest, einem der größten
Filmfestivals in Hessen. Im Jahr 2005 wurde das Projekt weiter aufgewertet –
mit der Ausschreibung eines mit 2.500 EUR dotierten Preises für den besten
internationalen Jugendfilm und eines seit 2011 vergebenen, inzwischen mit 500
EUR dotierten Preises für den besten Kurzfilm im Rahmen der exground youth days.
Und im Jahr 2013 konnte erstmals ein mit 1.000 EUR dotierter Publikumspreis für
den besten Film im Rahmen des „youth days – Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerbs“
verliehen werden. Das Angebot an Langfilmen wird er­gänzt durch den seit 2006 ausgeschriebenen
„youth days – Wiesbadener Jugend­film-Wettbewerb“, der dank der Hessischen
Landeszentrale für politische Bildung seit 2007 mit einem Geldpreis von 500 EUR
ausgestattet ist (seit 2019 hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und
Kunst das Preisgeld übernommen). Zudem stiftet der Mainzer Apple-Fachhändler
ergo sum seit 2014 einen Sachpreis im Wert von 150 EUR für den Zweitplatzierten
im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb.

Die youth days bieten ein Forum, um Jugendliche an das Medium
Film heranzu­führen. Sie bieten aktuelle und internationale Produktionen als
Erstaufführungen in Wiesbaden und decken damit ein bisher in Hessen nicht
berücksichtigtes Angebots­segment ab. Die ausgewählten Produktionen vermitteln
einen differenzierten Einblick in andere Kulturen und Subkulturen – über die
oftmals stromlinienförmige Einheits­kost im Fernsehen und im Kino weit hinaus.
Bei allen Aspekten der Film- und Medi­en­erziehung zielt das Projekt darauf,
den Jugendlichen einen neuen, lebendigen Zugang zum Medium Film zu eröffnen.
Die Gestaltung eines facettenreichen Pro­gramms mit thematisch passenden
Rahmenveranstaltungen sollen die Jugendlichen ins Kino locken. Lokale und
persönliche Bezüge erleichtern den Zugang weiter. Mit diesem Ansatz
differenziert sich das Projekt deutlich von anderen Angeboten in diesem Bereich.

Damit
leisten die exground youth days einen wichtigen Beitrag – gerade in Zeiten, in
denen auch in Deutschland engagiert über die Integration von Familien mit
Migrati­onshintergrund und von Flüchtlingen aus allen Teilen der Welt diskutiert
wird. Ver­sucht das Team der exground youth days, seit 2016 junge Geflüch­tete und
Jugend­liche aus sozial benachteiligten Familien in die Wiesbade­ner Jugendjury
zu integrie­ren, die jedes Jahr über den Hauptpreis im Inter­nationalen
Jugendfilm-Wettbewerb entscheidet. Zudem hatten junge Geflüchtete immer wieder
die Gelegenheit, im Rahmen von Workshops selbst mit dem Medium Film zu arbeiten
und das Ergebnis im Rahmen der exground youth days auf der großen Leinwand zu
präsentieren.

Darüber hinaus haben wir das Angebot der youth days verknüpft
mit einer regel­mäßig stattfindenden Reihe in der Wiesbadener Caligari Film­Bühne,
um den Jugendlichen das ganze Jahr über Zugang zu international renommierten
Jugend­filmen zu eröffnen: der „exground Jugendfilm des Monats“ wurde im
September 2005 initiiert und durch eine Anschubfinanzierung der Stadt
Wiesbaden, „Geld für Ideen“, ermöglicht. Das dafür zuständige Team ist auch
komplett ehrenamtlich tätig, unter­stützt von Mitarbeiter/innen von „Kultur vor
Ort“ der Stadt Wiesbaden – seit Septem­ber 2006 auch vom städtischen Kulturamt und
zudem in einigen Jahren von einer eigens etablierten Jugendgruppe, die sich mit
um die Auswahl der Filme und das Marketing kümmerte. Das Team der youth days
ist also innerhalb von einigen Jahren zur maß­geblichen Anlaufstation in
Wiesbaden avanciert, wenn es um Jugendfilm geht. Flan­kiert von anderen Institutionen,
die das Programm zur Vernetzung nutzen – zum Beispiel das Medienzentrum mit der
Veranstaltungsreihe „Kino macht Schule“ sowie „Kultur vor Ort“, um die eigenen
Aktivitäten um das Filmsegment zu ergänzen. Somit hat die ursprüngliche Idee,
exground filmfest um ein Jugendfilm­programm zu erwei­tern, sich zu einem
vernetzten Projekt mit vielen Beteiligten entwickelt und damit den Weg für eine
effiziente Zusammenarbeit im Kulturbereich gewiesen – was in Zeiten sinkender
Kulturbudgets ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.