Pressemitteilungen

Pressemitteilung 11.11.2021: exground filmfest 34 startet

Internationales Stelldichein in Wiesbaden // angemessene Hygienemaßnahmen

Am Freitagabend startet exground filmfest 34 in der Caligari FilmBühne mit QUEEN OF GLORY von Nana Mensah in Anwesenheit von Kamerafrau Cybel Martin. Vom 12. bis zum 21. November präsentiert das Festival über 150 unabhängig produzierte Lang- und Kurzfilme aus 47 Ländern auf der großen Leinwand, darunter 13 Welt-, fünf internationale, zwei Europa-, 26 Deutschland- und zahlreiche Rhein-Main-Premieren. Neben dem Filmprogramm erwartet die Gäste ein spannendes Rahmenprogramm mit Diskussionsrunden, Ausstellungen, Filmquiz und einer Lesung. Zahlreiche Filmgäste aus dem In- und Ausland werden in Wiesbaden erwartet, um mit dem Publikum über ihre Filme zu diskutieren.

USA

Aus dem Programm des diesjährigen Fokuslandes USA reisen etliche Filmschaffende an, darunter die Regisseure Paul Felten (SLOW MACHINE) und James Finn (THE ANNOTATED FIELD GUILD OF ULYSSES S. GRANT) sowie die Kamerafrau Cybel Martin (QUEEN OF GLORY) und der Kurzfilmschaffende Timothy Rainbow (ENJOYING A NICE LIFE). Für die Paneldiskussion zum Thema US CINEMA? WAS IST DAS? AUF DER SUCHE NACH EINER NATIONALEN KINEMATOGRAFIE werden zudem Filmkritikerin Beatrice Loayza und Filmemacher Noel Lawrence zu Gast sein.

Deutschland

Auch aus Deutschland werden ebenfalls viele Filmgäste vor Ort sein. So werden zur Vorstellung von SCHATTENSTUNDE am 18.11. um 17 Uhr in der Caligari FilmBühne sowohl Regisseur Benjamin Martins als auch die Darstellenden Christoph Kaiser, Beate Krist, Klaus Rodewald und Boris Becker für ein Gespräch anwesend sein. Regisseur Ronny Trocker wird für die Vorführung seines Films DER MENSCHLICHE FAKTOR am 15.11. um 19.30 Uhr zu Gast sein, und das Screening von EIN GROSSES VERSPRECHEN wird am 20.11. um 17.30 Uhr von einem Gespräch mit Regisseurin Wendla Nölle begleitet. Doch auch aus anderen Gewerken finden sich Gäste ein. So werden die Produzentin und Drehbuchautorin Marisa Meier (YOUTH TOPIA) und der Produzent Christoph Holthof, zusammen mit Darstellerin Anna Blomeier (DIE SAAT) vor Ort sein, um mit dem Publikum zu reden.

Kurzfilmgäste aus aller Welt

Besonders viele Kurzfilmschaffende machen sich in diesem Jahr auf den Weg in die hessische Landeshauptstadt. So kommen aus den Niederlanden unter anderem Regisseur Philip Besamusca (LIONESS) und Regisseurin Lara Aerts (GIRLSBOYSMIX), während die Filmemacherin Ceres Machado (AMATEURS) und Iker Esteibarlanda (BEFORE I DIE) aus Spanien anreisen. Auch aus Großbritannien (Jeb Hardwick für METEOR), Frankreich (Alexandre Manzanares für TREASURE), Serbien (Bojana Babić für FERAL), Singapur (Mun Chee Yong für 21 DAYS) und Israel (Sharon Israeli für TOURISTS) machen sich Gäste auf den Weg, um dem Wiesbadener Publikum persönlich ihre Filme näher zu bringen.

Internationale Jury für den Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb

Passend zum Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb, setzt sich die diesjährige Jury des mit 2.000 EUR dotierten Preises für den besten internationalen Kurzfilm aus drei Jurymitgliedern aus drei Ländern zusammen. Aus den USA macht sich dafür Filmproduzent Brendan Conway auf den Weg, während der spanisch-luxemburgische und Oscar-prämierte Kurzfilmregisseur Alexander Espigares aus seiner Wahlheimat, dem Rheingau anreist. Komplettiert wird die Jury durch die geborene Wiesbadenerin Karin Hoffinger, Leiterin des Bereichs International Relations der Berlinale.

Pandemiebedingte Einschränkungen für internationales Zusammenkommen

Sowohl für alle nationalen und internationalen Gäste als auch für das Kinopublikum vor Ort gelten in diesem Jahr noch einige pandemiebedingte Einschränkungen, um ein sicheres Festival zu gewährleisten. Alle Veranstaltungen finden unter 2-G-Bedingungen statt. In allen Kinos und Veranstaltungsorten gilt Maskenpflicht bis zum Platz und die Sitzplätze werden im Schachbrettmuster vergeben. Die Abstandregeln sind einzuhalten.

Interviewwünsche sowie eine vollständige Liste der Gäste können unter presse@exground.com angefragt werden.

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Pressemitteilung 02.11.2021: Tickets und On Demand

Kinotickets jetzt im Vorverkauf // On-Demand-Plattform online

Vom 12.11. bis 21.11. findet die 34. Ausgabe von exground filmfest hybrid auf den Leinwänden Wiesbadens und online statt. Während das Publikum vor Ort das komplette Angebot des über 150 Filme umfassenden Programms genießen kann, werden vereinzelte Filme nicht On Demand angeboten werden können. Festival-Feeling kann bei einer Online-Teilnahme aber dennoch aufkommen: Sowohl die Eröffnung als auch die Preisverleihung lassen sich über Stream verfolgen.

Zehnerkarten, Kulturtickets und freie Eintritte

Tickets für die Kino- und xtra-Veranstaltungen in Wiesbaden können jetzt im Vorverkauf erstanden werden. In Wiesbaden ist dies in der Tourist-Information am Marktplatz sowie an der Kinokasse der Caligari FilmBühne möglich. Der Online-Kartenkauf läuft über die Website von exground filmfest.

Tickets können für einzelne Vorführungen und Veranstaltungen als auch an der Kasse der Caligari FilmBühne in Form einer Zehnerkarte erworben werden. Die Zehnerkarten sind gültig für alle Veranstaltungen, mit Ausnahme des Deutschen Kurzfilmwettbewerbs. Für Einzeltickets werden Ermäßigungen angeboten.

Alle Eintrittskarten zum exground filmfest 34 mit dem Aufdruck Kulturticket/Kombi­ticket berechtigen zur Hin- und Rückfahrt mit Bus und Bahn im gesamten Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV). Die Gültigkeitsdauer beträgt jeweils 5 Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis Betriebsende des RMV.

Nicht für alle Veranstaltungen müssen Tickets gekauft werden. Freier Eintritt gilt für viele Veranstaltungen des xtra-Rahmenprogramms, unter anderem für das Filmquiz, Her mit dem Trash! – Die exground-Gongshow, die Lesung von US-Literatur sowie die Paneldiskussion zum Thema US-Cinema.

Eine komplette Liste der kostenlosen Veranstaltungen sowie alle Infos zu Preisen und Vorverkauf ist hier zu finden.

exground filmfest On Demand

Mit Ausnahme der Filme MASS, ZOLA, ANNETTE, DJANGO&DJANGO, GROSSE FREIHEIT, LEAVE NO TRACES, REFLECTION und SUMMER BLUR können alle Langfilme und Kurzfilmprogramme über die exground-On-Demand-Plattform geschaut werden. Die einzelnen Programmpunkte sind jeweils für 72 Stunden nach ihrer Vorführung im Kino während des Festivals verfügbar. Nach Kauf und erstmaligem Starten des Films auf der Plattform haben Zuschauer insgesamt 24 Stunden Zeit, um den Film oder das Programm zu sehen.

Infos zu Systemanforderungen, Account und Login für die Plattform sind hier einzusehen.

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Pressemitteilung 21.10.2021: Programm veröffentlicht

Über 150 Filme aus 47 Ländern // World und European Cinema // gesellschaftskritische Themen und ungewöhnliche Einblicke in andere Kulturen // Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR

Das Programm für die 34. Ausgabe von exground filmfest ist ab sofort online verfügbar. Vom 12. bis 21.11. präsentiert das Festival über 150 Filme aus 47 Ländern in den gewohnten Wiesbadener Spielstätten. Dafür sichtete das Kuratorenteam über 1.600 Filme aus 93 Ländern. Wie im vergangenen Jahr wird es daneben auch ein On-Demand-Programm geben. Der YouTube-Kanal von exground filmfest wird ebenso wieder mit Inhalten bespielt werden. Unter anderem werden die Eröffnung und die Preisverleihung sowie Fachveranstaltungen und Filmgespräche online mitzuerleben sein. In insgesamt sieben Wettbewerben werden Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR vergeben.

„Wir freuen uns sehr, dass wir trotz erschwerter Produktionbedingungen dieses Jahr so viele spannende, neue Filme sichten konnten“, erklärte Festivalorganisatorin Andrea Wink auf der heutigen Pressekonferenz: „Mit dem ausgewählten Programm wieder auf die Leinwand zurückkehren zu können ist für uns von immenser Wichtigkeit, denn wir wollen das Kino als Ort der Begegnung erhalten.“

Länderstatistik, Rahmenprogramm und Spielorte

Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 13 Welt-, fünf internationale, zwei Europa- und 26 Deutschland-Premieren. 59 Filme werden zudem zum ersten Mal im Rhein-Main-Gebiet gezeigt. Wie 2020 führt Deutschland die Länderstatistik (49) an, während das Fokusland USA mit 26 Filmen auf Platz zwei landet, dicht gefolgt von Frankreich (19). Aber auch weniger bekannte Filmnationen wie Montenegro, Katar, die dominikanische Republik und Singapur sind im Programm vertreten.

Neben dem Filmprogramm erwarten die Gäste bei den exground-Xtras Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen und Events wie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz. In der Krypta der Marktkirche wird Bernd Brehmer in seinem Programm LES ANNÉES SCOPITONES die Vorläufer der Musikvideos präsentieren, die in den 1960er-Jahren in jukeboxähnlichen Geräten mit Monitor abgespielt wurden. Seine Auswahl an Scopitones-Perlen auf 16-mm-Originalkopien reicht von Sylvie Vartan über Petula Clark bis Debbie Reynolds sowie Alice & Ellen Kessler.

Neben den etablierten Spielstätten in Wiesbaden, der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein, werden ausgewählte Filme des Länderfokus auch wieder in Darmstadt (programmkino rex) und Frankfurt am Main (Pupille – Kino in der Uni) zu sehen sein.

Filmprogramm: Deutschland, Europa und die Welt

Neben dem umfangreichen Programm im Länderfokus USA ist die Langfilmauswahl vor allem geografisch gegliedert. Zu der seit Jahren bestehenden Sektion Made in Germany, gesellen sich dieses Jahr die Reihen European Cinema und World Cinema. Entsprechend dem multinationalen Anspruch von exground filmfest finden sich hier Filme von allen Kontinenten und gewähren einen umfassenden Eindruck in mannigfaltige Filmschulen und
-sprachen.

In der deutschen Auswahl besticht unter anderem der Film DER MENSCHLICHE FAKTOR (Deutschland/Italien/Dänemark 2021) von Ronny Trocker. Prominent besetzt, erzählt der Film von Konflikten und Misstrauen in einer modernen, wohlhabenden Familie. Der preisgekrönte Regisseur legte in seiner Inszenierung sehr viel Wert darauf, das Publikum durch die Kamera so eng wie möglich in die Familienverflechtungen mit hineinzuweben.

Preisgekrönt könnte bald auch das Drama LEAVE NO TRACES (Polen 2021) sein, das als Oscar-Kandidat für Polen ins Rennen geschickt wird. Regisseur Jan P. Matuszyńskis Politfilm über die Nachwehen eines Mordes durch Polizisten thematisiert Repression, Militarisierung und die Wichtigkeit von Bürgerrechten.

Ana Katz’ absurder Schwarz-Weiß-Film THE DOG WHO WOULDN’T BE QUIET (Argentinien 2021) erzählt in kurzen Episoden aus dem Leben des Grafikdesigners Sebastián, der zwischen der Liebe zu seinem Hund und einer herannahenden Katastrophe versucht, seinen Weg im Leben zu finden.

Auch in den Kurzfilmprogrammen spiegelt sich die internationale Diversität von exground filmfest. So wird es neben den iranischen Filmen auch die Kurzfilmrolle Weltreise geben, in der vier Kurzdokumentationen von Lebensrealitäten in aller Welt zeugen.

Soziale (Un-)Gerechtigkeit und Gesellschaftskritik

Eine Vielzahl der Filme des Langfilmprogramms scheut sich nicht davor, mutig Gesellschaftskritik zu üben. Soziale Ungerechtigkeit, migrantische Lebensrealitäten, Unterdrückung von Frauen, queeres Leben und das Recht auf Zukunft – die Stimmen für eine bessere und gerechtere Welt sind laut im Programm von exground filmfest.

So handelt der Film BANTU MAMA von Ivan Herrera (Dominikanische Republik 2021) vom Schicksal von Emma, einer Französin mit afrikanischen Wurzeln, die sich auf der Flucht vor der Polizei in Santo Domingo versteckt. Inmitten einer schwarzen Diaspora findet sie hier ein Zuhause in einer Gemeinschaft von drei Waisenkindern.

Im Dokumentarfilm LUCHADORAS (Deutschland/Mexiko 2021) porträtieren Paola Calvo und Patrick Jasmin drei mexikanische Wrestlerinnen. Aufgewachsen in Juárez, einer vom Drogenkrieg erschütterten Stadt, kämpfen sie selbstbewusst gegen vorgeprägte Geschlechterrollen und für Gerechtigkeit.

YOUTH TOPIA (Deutschland/Schweiz 2021) von Dennis Stormer und Marisa Meier entwirft eine dystopische Gesellschaft, in der das Leben eines jeden Menschen vom Algorithmus bestimmt wird. Als eben dieser ausgerechnet der Langzeitjugendlichen Protagonistin Wanja eine Stelle als privilegierte Architektin zuweist, muss sie sich für oder gegen das Erwachsenwerden entscheiden.

Wettbewerbe beim exground filmfest

In insgesamt sieben Wettbewerben vergibt das exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR. Die Jury des 19. Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs besteht aus Brendon Conway, New Yorker Filmproduzent, Alexander Espigares, Animationsfilmregisseur aus Luxemburg, und Karin Hoffinger, Leiterin der International Relations der Berlinale.

Karten für das Programm von exground filmfest 34 sind ab 29.10. über www.exground.com erhältlich.

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Pressemitteilung 18.10.2021: Fokus USA @ exground filmfest 34: Junges Filmschaffen und vielfältige Verhältnisse

Abwechslungsreiche Filmauswahl // Lesung, Panel, Vortrag und Ausstellungen

Was normalerweise die etablierte Sektion American Independents übernimmt, hat das exground filmfest (12.–21. November 2021) dieses Jahr zum Schwerpunkt erhoben: Der Länderfokus des Filmfestivals liegt auf den Vereinigten Staaten von Amerika. Ein sorgfältig kuratiertes Programm aus 13 Lang- und 10 Kurzfilmen, sowie zwei Beiträgen im Internationalen Kurzfilmwettbewerb, versucht dabei das Unmögliche: Die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Verhältnisse und Entwicklungen einer Region abzubilden, auf die die Welt in den vergangenen Jahren ganz genau schaute. Gefördert wird der Länderschwerpunkt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Eine „wunderbare Herausforderung“ nennt dessen Geschäftsführerin Karin Wolff den Fokus, der neben dem Filmprogramm auch Lesungen und Vorträge sowie Kunstausstellungen im Nassauischen Kunstverein und im Foyer des Murnau-Filmtheaters umfasst. Über Wiesbaden hinaus gastiert der Länderfokus in den etablierten Nachspielorten: dem REX in Darmstadt und der Pupille in Frankfurt am Main.

Mutige Debüts und junges Filmschaffen

Ganze neun Langfilmdebüts finden sich unter den 13 abendfüllenden Filmen des Länderfokus. Damit gibt das exground filmfest vor allem jungen Stimmen mit ihren filmischen Kommentaren auf das Leben und die Verhältnisse in den Vereinigten Staaten eine Bühne. Von lyrischer Filmsprache über pointierten Humor und experimentelle Essays bis zu überraschenden, dokumentarischen Einblicken ergründen die Filme auf mannigfaltige Weise die Perspektiven einer jungen Generation von Filmschaffenden, die geprägt wurden durch politische Zäsuren, auf den Straßen ausgetragene Kulturkämpfe und eine von starken Kontrasten geprägte Gesellschaft.

Kontrastreich ist auch das Verhältnis zwischen den einzelnen Filmen. Die rasant erzählte Tragikomödie ZOLA (2020) von Janicza Bravo begleitet die titelgebende Stripperin auf einem Roadtrip nach Florida. Zwischen Schimpfwörtern, Social Media und viel Sex konzentriert sich der Film vor allem das perfekt überspitzte Schauspiel von Taylour Paige, die mit ihrer immensen Präsenz dieses wilde, unterhaltsame und satirische Werk fast im Alleingang trägt.

Langsamer und poetischer – fast schon schwermütig – geht es hingegen in Sky Hopinkas MALNI – TOWARDS THE OCEAN, TOWARDS THE SHORE (2020) zu. Aus der Perspektive des Volksstammes der Chinook thematisiert dieser ruhige Dokumentarfilm Fragen über das Zusammenwirken von Tod und Leben, Natur und Zivilisation, die USA und seine indigene Bevölkerung.

Auch im Angesicht des Todes spielt das queere Coming of Age-Kammerspiel TAHARA (2020) von Olivia Peace. Auf der Beerdigung ihrer Klassenkameradin widmet sich Protagonistin Hannah allerdings nicht den großen existenziellen Fragen, sondern sucht zwischen den strengen jüdischen Bräuchen ihr eigenes Glück. Mit schwarzem Humor und viel Feingefühl für adoleszente Gefühlswelten in Verbindung mit einer von Instagram und TikTok geprägten Ästhetik zeigt die Regisseurin in ihrem Debüt viel Geschick für zeitgemäße Inszenierung.

Kurzfilme im Fokus-Programm: kritisch und unkonventionell

Das Programm SHORTS FROM THE STATES – KURZFILME AUS DEN USA umfasst fünf Werke von fünf bis 33 Minuten, die vor allem eins eint: Sie nutzen jede Sekunde ihrer kurzen Laufzeit, um entschlossen unterschiedlichste Missstände anzuprangern. Die größtenteils experimentell gehaltenen Streifen befassen sich unter anderem mit der Todesstrafe, der Alt-Right-Bewegung und Obdachlosigkeit. In den US-amerikanischen Vorfilmen des Langfilm­programms setzt sich dieser Trend fort und manifestiert ein facettenreiches Bild des US-Kurzfilms als unkonventionelle, filmische Spielwiese.

Rahmenveranstaltungen im Fokus USA

Das Rahmenprogramm ist nicht weniger vielfältig: In Kooperation mit der Buchhandlung Vaternahm findet eine Lesung von US-Literatur statt. Der Schauspieler Armin Nufer wird hier aus den Werken von Anne Petry und Castle Freeman lesen. In der Paneldiskussion US Cinema? Was ist das? – Auf der Suche nach einer nationalen Kinematografie werden US-amerikanische Filmschaffende versuchen, das gegenwärtige Kino der Vereinigten Staaten und seine vielfältigen Strömungen auszuloten. Amnesty International ist zu Gast für einen Vortrag über die Missstände im Gefängnissystem der USA.

Besonders hervorzuheben sind die beiden begleitenden Kunstausstellungen: Im Nassauischen Kunstverein lässt sich Videokunst der Multimedia-Kunstschaffenden Orian Barki und Meriem Benanni unter dem Titel 2 LIZARDS bestaunen, während im Foyer des Murnau-Filmtheaters Filmplakate und Bildschallplatten des Kultregisseurs Russ Meyer ausgestellt werden.

Alle Infos zum Länderschwerpunkt finden sich in der Broschüre.

Das komplette exground-Programm wird am 21. Oktober im Rahmen der Pressekonferenz von exground filmfest bekannt gegeben.

exground filmfest dankt allen Förderern und Sponsoren.

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Pressemitteilung 10.10.2021: 18. exground youth days – 13 Lang- und Kurzfilme aus aller Welt

Die 18. Ausgabe der exground youth days, der Jugendfilmsektion von exground filmfest, wird vom 13. bis 17. November 2021 stattfinden. Insgesamt sieben Lang- und sechs Kurzfilme konkurrieren im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb um Preisgelder von 4.000 EUR. In der vielfältigen Langfilm-Auswahl sind in der diesjährigen Ausgabe vier von sieben Filmen von Frauen gedreht worden, während im gesamten Wettbewerb Filme aus elf Ländern gezeigt werden.

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb: junge Protagonisten – ernste Themen

Eröffnet wird der Wettbewerb am 13. November um 17.30 Uhr mit dem Film ANY DAY NOW (Finnland 2020) von Hamy Ramezan. Das Migrationsdrama verfolgt den liebevollen Alltag der Familie Mehdipour, speziell des 13-jährigen Ramin, die in einem finnischen Flüchtlingsheim leben. Zwischen der steten Angst vor einem negativen Asylbescheid und den Freuden und Unsicherheiten des Heranwachsens zeichnet der Film das herzergreifende Porträt einer Gemeinschaft, in der Hoffnung groß geschrieben wird.

Cristiane Oliveiras THE FIRST DEATH OF JOANA (LA PRIMEIRA MORTE DE JOANA, Brasilien/Frankreich 2021) verfolgt die 13-jährige Joana auf der Fährte ihrer Großtante Rosa. Diese ist im Alter von 70 Jahren gestorben, ohne je mit einem Mann ausgegangen zu sein – Joana will verstehen, warum. Doch auf den Spuren von Rosa beginnt Joana auch viel über sich selbst zu lernen.

In der Community in Dina Dumas SISTERHOOD (SESTRI, Mazedonien/Kosovo/ Montenegro 2021) dreht sich alles um Likes, Follower und digitale Reichweite in den sozialen Medien. Vollkommen entfremdet von der realen Welt und echten zwischen­menschlichen Beziehungen, müssen sich die beiden Freundinnen Jana und Maya mit den Folgen ihres manipulativen Verhaltens auseinandersetzen und lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Kurzfilme bei den exground youth days

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb blicken sechs internationale Kurzfilme, die jeweils vor einem Langfilm gezeigt werden, auf die Lebenswelten jugendlicher Protagonisten. Zum dritten Mal vergibt die Jugendjury einen Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 500 EUR und gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

In der Kurzdokumentation GIRLSBOYSMIX (MEISJESJONGENSMIX, Niederlande 2020) von Lara Aerts porträtiert die Regisseurin das intersexuelle Kind Wen Long. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, prangert das aufgeweckte Kind hier Vorurteile an und spricht über die eigenen Unsicherheiten.

Auch in der Animation ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY (SVE TE SENZACIJE U MOM TRBUHU, Kroatien/Portugal 2020) wird die geschlechtliche Identität jenseits eines binären Geschlechterverständnisses thematisiert. In einem dynamischen und farbenfrohen Zeichenstil erzählt Regisseur Marko Dješka die Geschichte von Transfrau Matia, die sich nach nichts mehr sehnt als einer liebevollen Beziehung.

LIONESS (LEEUWIN, Niederlande 2020) von Philip Besamusca feiert im Rahmen der exground youth days Deutschlandpremiere. Mit viel Respekt wird hier das Dilemma der minderjährigen Sylvie inszeniert, die schwanger in einer Jugendeinrichtung lebt und eine Entscheidung für die Zukunft ihres ungeborenen Kindes treffen muss.

Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb haben einheimische 12- bis 18-jährige Regietalente die Chance, ihre Werke zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu präsentieren. Der mit Sach- und Geldpreisen von 650 EUR dotierte Wettbewerb wird am 13. November um 15 Uhr die diesjährigen exground youth days eröffnen, nachdem er im Vorjahr leider coronabedingt ausfallen musste.

Weitere Infos zu den exground youth days finden sich auf unserem Flyer.

Das komplette Programm der exground youth days wird im Rahmen der Pressekonferenz von exground filmfest am 21. Oktober bekannt gegeben.

exground filmfest dankt allen Förderern und Sponsoren.

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Pressemitteilung 22. September 2021 – Save the Date: exground filmfest 34 findet vom 12. bis 21. November statt

Rückkehr ins Kino // Länderfokus USA // Videokunst

Vom 12. bis 21. November 2021 kehrt das exground filmfest für seine 34. Ausgabe endlich wieder in die Kinos zurück. Nachdem die letztjährige Ausgabe des Festivals kurzfristig von seinem hybriden Konzept abrücken und komplett online stattfinden musste, kann das mit zahlreichen Perlen des unabhängigen Weltkinos bestückte Filmprogramm endlich wieder vor Ort in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und Umgebung stattfinden. Mit einem der Pandemielage angemessenen Hygienekonzept werden die Caligari FilmBühne, das Murnau-Filmtheater und die Krypta der Marktkirche somit abermals zum Zentrum des seit 1990 stattfindenden Filmfestivals. Ein Online-Angebot wird es dennoch geben: Ein großer Teil des Filmprogramms wird On-Demand zur Verfügung stehen, während Filmgespräche und Panels, sowie die Eröffnung und Preisverleihung, auf dem exground YouTube-Kanal übertragen werden.

Eröffnungsfilm QUEEN OF GLORY von Nana Mensah

Mit den USA hat das exground filmfest dieses Jahr ein Land als Schwerpunkt gewählt, dem es sich schon seit Jahren mit der etablierten Sektion American Independents widmet. Den Start in die Beschäftigung mit dieser vielfältigen Region und gleichzeitig ins Festival macht die Komödie QUEEN OF GLORY, für den Nana Mensah nicht nur das Drehbuch schrieb und im Regiestuhl Platz nahm, sondern auch die Hauptrolle spielte. Der Film erzählt mit viel Witz die Geschichte der genialen Doktorandin Sarah Obeng, die zwischen der Entscheidung, bei ihrem Geliebten in Ohio zu sein, und dem unerwarteten Tod ihrer ghanaisch-stämmigen Mutter versucht, ihren Weg zu finden. Für diesen empathischen Blick auf eine migrantische Identität zwischen den verschiedenen Lebensrealitäten in den USA gewann die Regisseurin bereits den Best Director Award auf dem Tribeca Film Festival.

Darüber hinaus wird in Lance Oppenheims Dokumentarfilm SOME KIND OF HEAVEN ein Einblick in die für Rentner und Rentnerinnen angelegte Gated Community The Villages in Florida gewagt. Hier leben seit mehreren Dekaden über 100.000 Ruheständler in einem utopisch wirkenden Paradies. Doch auch abseits des Länderfokus hält das exground filmfest spannende Werke bereit: Leos Caraxs fantastisches Musical ANNETTE (FRA 2021) über die Beziehung eines Stand-Up-Comedian und einer Opernsängerin konnte als Eröffnungsfilm in Cannes bereits das Publikum begeistern, während Sebastian Meises GROSSE FREIHEIT (AUT 2021), der die Geschichte des in der Nachkriegszeit für seine Homosexualität verfolgten Hans Hoffmann erzählt, dort bereits mit dem Jurypreis ausgezeichnet wurde.

Videokunst im Nassauischen Kunstverein

Bereits ab dem 23. September 2021 zeigt der Nassauische Kunstverein in Wiesbaden in Kooperation mit exground filmfest die achtteilige Videokunstserie 2 LIZARDS der Künstlerinnen Orian Barki und Meriem Bennani. In der europäischen Premiere dieses Programms nähern sich die beiden Künstlerinnen durch computeranimierte Tiere Fragen der der Sozialität in einer von einer Pandemie dominierten Welt an. In den ca. dreiminütigen Videos erzählen sie im Mockumentary-Stil von ihren eigenen Erfahrungen inspirierte Geschichten, die die Lebensrealität einer gesamten Generation absurd kommentieren. Das New Yorker MoMa wurde auf die Videoserie aufmerksam, nachdem die beiden Künstlerinnen in kurzer Zeit große Bekanntheit in den Sozialen Medien erfuhren.

Das komplette Programm wird nach der Pressekonferenz (21. Oktober, 11 Uhr, Caligari FilmBühne) bekanntgegeben.

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Pressekontakt:
Wiesbadener Kinofestival e.V.
exground filmfest
Sophie Brakemeier
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www.exground.com