Bemerkenswert an den diesjährigen exground youth days ist, dass die Frauen den Männern auf dem Regiestuhl den Rang abgelaufen haben: Sie zeichnen für vier der sieben Produktionen verantwortlich und stellen darin heranwachsende Protagonistinnen mit ihren Sehnsüchten, Rebellionen und Problemen in den Mittelpunkt – sei es die 13-jährige Joana aus Brasilien in THE FIRST DEATH OF JOANA, die kaum ältere Venera aus dem Kosovo in ihrem Kampf gegen archaisch-patriarchale Strukturen in LOOKING FOR VENERA oder Jana und Maya aus Nordmazedonien in SISTERHOOD, deren Freundschaft an den Folgen ihres manipulativen Verhaltens in den sozialen Medien zu zerbrechen droht. Aber auch die Lebenswirklichkeit von jungen Männern gerät nicht aus dem Blick im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb, der dotiert ist mit Preisgeldern von 4.000 EUR. Freuen Sie sich auf magische Bilder vom Rande der Lagune von Venedig, und begleiten Sie Daniele bei seinem Traum von einem schnellen Motorboot in ATLANTIDE. Oder bangen Sie mit dem 13-jährigen Ramin aus dem Iran in ANY DAY NOW, der mit seiner Familie von der Ausweisung aus Finnland bedroht ist. Oder spüren Sie die identitätsstiftende Kraft von Musik im Wettberwerbs-Beitrag SOUL KIDS.