Tagestipps – Mi, 17.11.

LOOKING FOR VENERA [NË KËRKIM TË VENERËS]

17.11.2021 17:00 – Caligari FilmBühne

Kosovo 2021 111 Min. alban. Omd+eU

von Norika Sefa

Ein subtil beobachtetes Filmdebüt aus dem Kosovo: Venera wächst in einem Mehrgenerationenhaushalt im Kosovo auf – unter ständiger Kontrolle durch die Männer ihres Heimatdorfes. Sie will auf keinen Fall so enden wie ihre Mutter, da ist sie sich mit ihrer rebellischen Freundin Dorina einig, die schon einen Freund hat und sich Freiheiten herausnimmt, die für Venera faszinierend neu sind. Ihre Sehnsucht nach Freiheit ist geweckt und stößt schnell an Grenzen.

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AFTER LOVE

17.11.2021 17:00 – Murnau-Filmtheater

Großbritannien 2020 89 Min. engl./frz./urdu/arab. OmeU
Rhein-Main-Premiere

Im Mittelpunkt von AFTER LOVE steht die Anfangsechzigerin Mary Hussain, die bei ihrer Heirat zum Islam konvertierte. Sie lebt mit ihrem Mann Ahmed in Dover. Als dieser unerwartet stirbt, muss sie feststellen, dass er in Calais, gerade einmal 21 Meilen entfernt, eine zweite Familie hat. Geschockt versucht sie, vor Ort mehr herauszufinden. Ihr Kampf mit ihrem angeschlagenen Selbstbewusstsein und ihr Versuch, die Gründe zu verstehen, hat überraschende Konsequenzen. Bemerkenswert ist die schauspielerische Leistung von Joanna Scanlan. Sie erhielt für ihre Darstellung der Mary den Preis für die beste Schauspielerin beim Dublin International Film Festival 2021.

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THE ANNOTATED FIELD GUIDE OF ULYSSES S. GRANT

17.11.2021 17:30 – Krypta der Marktkirche

USA 2020 61 Min. OmdU

Krieg filmisch darzustellen ist ein kompliziertes Unterfangen. Jim Finn wählt für seinen Essay über den Amerikanischen Bürgerkrieg von Beginn an ein ungewöhnliches Herangehen: Durch statische Bilder von ehemaligen Schlachtfeldern, kontemplativen Beobachtungen von Denkmälern und Gedenkstätten sowie Stop-Motion-Animationen detailverliebter Brettspiele, versucht er sich an einer etwas anderen Auseinandersetzung mit diesem komplexen Kapitel der US-Geschichte. Mal ist es die blutige Anekdote, mal die kalte Bezifferung Gefallener durch die Off-Stimme, die von den Wirren und Entbehrungen des Sezessionskrieges von 1861 bis 1865 erzählt. Das 16-mm-Material schmeichelt dem Auge, und der Soundtrack erschafft nicht selten eine eigentümliche Stimmung. Ein kurzer, kluger Film über eine lange Epoche des Schreckens.

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DIE SAAT

17.11.2021 19:30 – Murnau-Filmtheater

Deutschland 2021 97 Min. OmeU
Rhein-Main-Premiere

Rainer schuftet hart auf der Baustelle. Das Geld ist knapp, und er muss mit seiner schwangeren Frau Nadine und der 13-jährigen Tochter Doreen in ein renovierungsbedürftiges Haus ins Umland ziehen. Sein Aufstieg zum Bauleiter ist die dringend benötigte große Chance. Doreen, allein und frustriert ohne ihre beste Freundin, lernt Mara kennen, die Tochter der reichen und bornierten Nachbarn. Doch die neue Freundschaft wird schnell zum Spiel mit dem Feuer. Unterdessen wird Rainer auf der Baustelle degradiert und durch den pragmatischen Jürgen ersetzt, der ausschließlich die Interessen der Investoren im Blick hat und das Bauprojekt skrupellos auf Profit ausrichtet. Als ein älterer Mitarbeiter zusammenklappt, soll er gefeuert werden. Rainer stellt sich schützend vor seine Bautruppe und wird so ungeplant zum Anführer des Widerstands im Kampf um Gerechtigkeit in einer vom Kapitalismus regierten Welt.

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BIRD ATLAS [ATLAS PTÁKU]

17.11.2021 20:00 – Caligari FilmBühne

Tschechische Republik/Slowakei/Slowenien 2021 92 Min. tschech. Omd+eU

Eines Tages flattern Mahnungen eines langjährigen Lieferanten ins Büro von Ivo Rona, seines Zeichens Gründer und CEO eines mittelständischen Technologieunternehmens. Er muss sich schon sehr wundern und kann es eigentlich nicht glauben, dass solche Rechungen unbezahlt geblieben sein sollen. Doch das ist nicht sein einziges Problem – und offenbar nur das Symptom einer viel ernsteren Lage. Dem alternden und gesundheitlich angeschlagenen Patriarchen entgleitet zunehmend die Kontrolle über sein Lebenswerk. Seine Kinder führen sich schon auf, als sei er gar nicht mehr da. Und an irgendeiner undichten Stelle verschwinden riesige Summen Firmenkapital. Während die Vögel Weisheiten von den Bäumen pfeifen, stemmt sich Ivo mit aller verbliebenen Kraft gegen Betrüger und Möchtegernnachfolger.

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GIRLS CAN’T SURF

17.11.2021 20:00 – Krypta der Marktkirche

Australien 2020 108 Min. OF
Rhein-Main-Premiere

von Christopher Nelius

An den Stränden der 1980er-Jahre ist die Welt des professionellen Surfens ein Potpourri aus grellen Farben, peroxidiertem Haar und radikalen männlichen Egos. GIRLS CAN’T SURF verfolgt die Reise einer Gruppe von abtrünnigen Surferinnen, die es mit der von Männern dominierten Welt des professionellen Surfens aufnehmen, um Gleichberechtigung zu erreichen und den Sport für immer zu verändern. Mit den Surf-Größen Jodie Cooper, Frieda Zamba, Pauline Menczer, Lisa Andersen, Pam Burridge, Wendy Botha, Layne Beachley und vielen anderen ist GIRLS CAN’T SURF ein wilder Ritt voller gegensätzlicher Persönlichkeiten, Sexismus, Abenteuer und Herzschmerz, bei dem die Frauen gegen alle Widrigkeiten versuchen, ihren Traum von einem gleichberechtigten Wettkampf zu verwirklichen.

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TAHARA

17.11.2021 20:15 – Pupille Kino an der Uni Pupille e.V.

Tahara bezeichnet eine rituelle Reinheit im Judentum – frei von Tod und Menstruation. Hannahs Gedanken während der Beerdigung ihrer durch Freitod verschiedenen Klassenkameradin driften mitunter etwas ab vom Reinen. Warum auch nicht? Die Trauer ist eh fake. Dazu noch das ganze Schwarz und die enge Cadrage des Bildes. Dann doch lieber auf der Toilette mit der besten Freundin Carrie testen, wie exzellent man küssen kann! Schritt für Schritt schälen sich in diesem queeren Coming-of-Age die wahren Interessen heraus: Hannah will Tristan, der will Carrie, die wiederum will Hannah. Eine schwierige Gemengelage. Ein Dreieck? Ein Kreis? Der Anfang vom Ende? Ein besonderes Langfilmdebüt.

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THE DOG WHO WOULDN’T BE QUIET

17.11.2021 22:00 – Murnau-Filmtheater

Argentinien 2021 73 Min. OmeU
Rhein-Main-Premiere

Gewinner des „Big Screen Award“ auf dem Filmfestival in Rotterdam: Sebastián lebt in Buenos Aires, arbeitet als Grafikdesigner und liebt seinen Hund über alles. Sobald er ihn aber alleine lässt, fängt er an zu heulen. Nach Beschwerden der Nachbarn nimmt er ihn mit ins Büro. Daraufhin schickt ihn seine Firma in die Wüste. Als er nach diversen Gelegenheitsjobs endlich dabei ist, sein Glück zu finden, wird seine Welt von einer Katastrophe erschüttert.

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DJANGO & DJANGO – SERGIO CORBUCCI UNCHAINED

17.11.2021 22:15 – Caligari FilmBühne

Italien 2021 80 Min. engl.-ital. OmeU

von Luca Rea

Dieser Dokumentarfilm ist dem zweitbesten Regisseur von italalienischen Western gewidmet, dem „anderen Sergio“. Der eine, damit ist Sergio Leone gemeint, hauchte 1964 mit FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR dem schon totgeglaubten Western wieder Leben ein. Während Leone der Meister des sogenannten Spaghettiwesterns blieb, kristallisierte sich in der darauffolgenden Welle italienischer Produktionen dieses neuen Subgenres eine unzweifelhafte Nummer zwei heraus, der andere eben, Sergio Corbucci. Regielegenden wie Quentin Taratino, ein bekennender Fan, und Ruggero Deodato (CANNIBAL HOLOCAUST), der als Assistent für Corbucci arbeitet, führen durch sein Werk, das mit Filmen wie DJANGO und LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG eine markante Spur in der Filmlandschaft hinerließ.

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