Zu einer freien, demokratischen Gesellschaft gehören Meinungs- und Pressefreiheit. Aber auch die Freiheit von Kunst und Kultur sind in einer Demokratie nicht verhandelbar. Denn nur in einer Gesellschaft, in der Kulturschaffende, Künstler*innen und Kreative frei sind, kann sich eine Gesellschaft weiterentwickeln.
Kunst und Kultur setzen sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander, fordern den Dialog, die Auseinandersetzung. Hier werden Visionen für die Zukunft entwickelt, Kritik an gesellschaftlichen Zuständen geübt. Dies kann Veränderungsprozesse initiieren und den gesellschaftlichen und politischen Diskurs begleiten.
Demokratie ist ein stetiger Streit der Positionen und Meinungen. Sie gibt nicht nur Freiräume, sie fordert auch, dass diese besetzt werden. Um diese Freiheiten zu erhalten, wehren wir uns als Kulturschaffende gegen alle Versuche die Freiheit von Kultur und Kunst einzuschränken.
In Wiesbaden leben 291 000 Menschen aus über 160 Nationen und fast 50.000 haben einen Migrationshintergrund. Um die Diversität unserer Gesellschaft abzubilden und Begegnungen zu fördern, bieten wir Raum für Vielfalt und Diversität und wehren uns gegen Spaltung, Ausgrenzung und Abwertungen von Minderheiten, gegen Rassismus, Homo- und Transphobie, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie und völkisch-nationalistisches Gedankengut.
- Diese Wiesbadener Erklärung versteht sich als Teil der bundesweiten Aktion „Die Vielen“. Sie hat jeweils lokalen Charakter und wird über regionale Zusammenschlüsse in jeweils eigenen Erklärungen bundesweit verbreitet. Alle Unterzeichnenden sind Einrichtungen von Kunst, Kultur, Bildung und Wissenschaft aus Wiesbaden und Umgebung sowie freie Kunst- und Kulturschaffende, ihre Interessenvertretungen oder Verbände. Die Liste ist offen, ihre Unterzeichnung hat den Charakter einer Selbstverpflichtung.
- Die Unterzeichnenden wenden sich mit dieser gemeinsamen Haltung an die Öffentlichkeit und orientieren sich in ihrer Arbeit an den erklärten Prinzipien. Sie verpflichten sich zu gegenseitiger Solidarität mit Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden, mit Wissenschaftsinstitutionen und Wissenschaftler*innen, die durch Hetze und Eingriffe in die Freiheit der Kunst, Kultur und Wissenschaft unter Druck geraten. Sie machen den Text sowohl innerhalb der eigenen Organisation wie auch öffentlich bekannt, z.B. auf Internetseiten, in Programmheften, als Aushang in Foyers oder in einer anderen geeigneten Form.
- Als Teil der bundesweiten Aktion können die Unterzeichnenden sowie ihre Veranstaltungen und Aktivitäten auf der Homepage www.dievielen.de sichtbar gemacht werden. Umgekehrt können sich die Unterzeichnenden an bundesweiten Aktivitäten und Kampagnen beteiligen.
Unterzeichner*innen:
Institute/Organisationen/Vereine Intendanz/Leitung/Vorsitz/Leitungskollektive
Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte Georg Habs
Arbeitskreis Stadtkultur Wiesbaden
Berufsverband Bildender Künstler und Künstlerinnen Wiesbaden
Dr. Roland Meyer-Petzold
Christine Kaiser
Antje Dienstbir
Caliban Literaturwerkstatt Friedel Pape
Chaos Computer Club Wiesbaden Christian Schuster
DGB Kreisverband Wiesbaden/Rheingau-Taunus Sascha Schmidt
Die Kunst-Koffer kommen, Kunstraum Westend Rita Loitsch
Die Kunstwerker Wiesbaden Julia Isterling
frauen museum wiesbaden Beatrixe Klein
Kim Engels
Freies Theater Wiesbaden Barbara Haker
Oliver KLaukien
Jan-Markus Dieckmann
Pascal Fey
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung Ernst Szebedits
GOJ T-A-TR Christine Diez
Hessisches Staatstheater Wiesbaden Uwe Eric Laufenberg
Bernd Fülle
Initiative für ein Wiesbadener Medienzentrum Harald Kuntze
JazzArchitekt Raimund Knösche
Kammerspiele Wiesbaden Gregor M. Schober
Kooperative New Jazz Ulrich Philipp
Dirk Marwedel
Uwe Oberg
Wolfgang Schliemann
Ingo Deul
kuenstlerhaus43 Susanne Müller
Wolfgang Vielsack
Künstlerverein Walkmühle Wulf Winckelmann
Christiane Erdmann
Edgar Diehl
Kunstverein Bellevue-Saal Wolfgang Gemmer
Thomas Roth
Christa Göppert
Kreativfabrik Wiesbaden Arno Stockenhofen
Kulturpalast Wiesbaden Anna Beck
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden
Moment Mal! Aktion für eine offene Gesellschaft Georg Habs
Martin-Niemöller-Stiftung Michael Karg
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden Elke Gruhn
Britta Fischer
Gerrit von Velsen
Schloss Freudenberg Beatrice Dastis Schenk
Studio ZR 6 Sascha Burjan
Thalhaus Theater Marian Drabosenik
Theater 3D e.V. Beate Krist
Theater im Pariser Hof Fabián Kuhl
VELVETS Theater Dana Bufková
Bedrich Hányš
Barbara Naughton
Verlag Hardt & Wörner Jochen Wörner
Gabriele Wörner-Hardt
Volkshochschule Wiesbaden Dr. Philipp Salamon-Menger
Walhalla im Exil Sigrid Skoetz
Warmes Wiesbaden Manuel Wüst
Wiesbadener Kinofestival/exground filmfest Andrea Wink
Ulrike Hampl
Nadja Huhle
Brigitte Strubel-Mattes
Gerald Pulcher
Wiesbadener Schule für Schauspiel Verena Plümer
Einzelpersonen
Philipp Aubel Filmfestivalorganisator
Anja Baumgart-Pietsch freie Journalistin
Roman Bär Katholische Kirchenmusik Wiesbaden Hartmut Boger Vorstand VHS WI/Dozent Uni Mainz
Eva-Maria Damasko Schauspielerin
Gabriel Dessauer Kantor an St. Bonifatius/
Kulturbeiratsmitglied
Dr. Dipl. Designer Albert Ernst
Dirk Fellinghauer Stadtmagazin sensor Wiesbaden
Andrea Geiss Mitarbeiterin Geschäftsstelle
Kulturbeirat Wiesbaden
Margarethe Goldmann Sprecherin AK Stadtkultur
Dr. Simone Husemann Kirche und Kultur der Katholischen
Erwachsenenbildung Wiesbaden
Mario Krichbaum Schauspieler und Regisseur
Klaus-Dieter Köhler Regisseur
Dorothee Lottmann-Kaeseler Recherche/Dok-Filme, Jüd.Themen
Ulrich Meyer-Husmann
Burkhard Mohr Komponist
Alexander Pfeifer Autor / Kulturbeiratsmitglied
Christa Pfeifer sozial-Arbeiterin
Maike Piechot Leitung Geschäftsstelle
Kulturbeirat Wiesbaden
Martin Plass freier Schauspieler und Schauspiel-
Dozent (art-up! Studio)
Jonathan Roth
Theater 3 D
Jutta Schubert
Autorin und Regisseurin
Heidi Stempel