Carmen führt als Hausfrau und Gattin eines angesehenen Arztes ein gut betuchtes Leben der Bürgerlichkeit. Die eigenen Kinder sind erwachsen, und das Ehepaar hat sich im Chile der bereits drei Jahre währenden Militärdiktatur eingerichtet. Als Carmen die Renovierungsarbeiten ihres Sommerdomizils am Meer betreut, bittet sie ein befreundeter Priester, einem verwundeten Mann zu helfen. Sie beschließt, aus ihrem wohlbehüteten Dasein herauszutreten und beginnt die Pflege des Angeschossenen unter klandestinen Bedingungen. Schauspielerin Manuela Martelli erweist sich in ihrem viel beachteten Regiedebüt als Meisterin eines ruhigen, metaphernreichen Inszenierungsstils, gekleidet in opulente Bilder, getragen von atmosphärischer Musik und elegantem Schauspiel.

Manuela Martelli wirkte in mehr als 15 Filmen als Schauspielerin mit. 2010 erhielt sie ein Fulbright-Stipendium, um ihren Master in Film an der Temple University in den USA machen zu können. APNEA, ihr erster Kurzfilm, wurde 2014 auf dem Festival del Cine in Valdivia/Chile uraufgeführt. Darüber hinaus wurde sie von den Verantwortlichen des Programms Chile Factory der Cannes Directors Fortnight ausgewählt, um gemeinsam mit Amirah Tajdin bei einem Kurzfilm mit dem Titel LAND TIDES Regie zu führen, der 2015 uraufgeführt wurde. Derzeit ist sie auf Tour mit ihrem Debütlangfilm 1976.

Filmografie (Auswahl): 2014 APNEA (Kurzfilm), 2015 LAND TIDES (Kurzfilm; Co-Regie: Amirah Tajdin), 2022 1976