Tagebauarbeiter Michael weigert sich beharrlich, den bevorstehenden Kohleausstieg zu akzeptieren. Er will keine Veränderung. Er will keine blühenden Seenlandschaften – dort, wo auch von ihm so lange Kohle abgebaut wurde. Die Arbeit im Tagebau ist für Michael mehr als nur ein Beruf, deshalb versucht er, seine Kolleginnen und Kollegen vom Protest gegen den schnellen Wandel zu überzeugen. Gefangen in seiner Verbissenheit, verliert er jedoch zunehmend den Rückhalt – auch in seiner Familie, vor allem bei seiner rebellischen Tochter.

Derzeit gibt es einige Filme, die sich mit dem Klimaaktivismus beschäftigen. Die Erderwärmung ist das große Thema der Zeit. Viele haben dies erkannt; viele tun alles, um den Klimawandel noch zu stoppen. Bei all dem notwendigen Wandel bleiben aber auch einige auf der Strecke. Daher ist es sehr ehrenwert, dass Beckhoff diese Verlierer in FOSSIL in den Fokus rückt.

Henning Beckhoff wurde 1991 am Rande des Ruhrgebiets geboren. Er kam für ein Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg nach Berlin. Sein No-Budget-Film FÜNF DINGE, DIE ICH NICHT VERSTEHE wurde mehrfach ausgezeichnet und von der Filmgalerie 451 ins Kino gebracht. Sein Abschlussfilm OFF SEASON feierte seine Premiere auf der Berlinale, war für den First Steps Award nominiert und gewann den Michael-Ballhaus-Preis.

Filmografie (Auswahl): 2015 MÄNNER, MÖPSE UND MOTOREN, 2017 FAHRT ZUR HÖLLE, 2017 VOGELFREI (alles Kurzfilme), 2018 FÜNF DINGE, DIE ICH NICHT VERSTEHE, 2019 OFF SEASON, 2023 FOSSIL

Auszeichnungen: FIPRESCI-Preis für den besten Film in der Reihe „Neues Deutsches Kino“ (Filmfest München 2023)