„Jamais-vu ist das Gegenteil von Déjà-vu. Ein Ort, der eigentlich bekannt ist, wird als fremd wahrgenommen.“ LANDEN folgt seiner Protagonistin auf ihrer botanischen Reise vom deutschen Wattenmeer bis an die Küste des Libanons. Während sie Material für ihr Herbarium sammelt, wird sie Zeugin der Folgen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und Verfalls der Zedernrepublik. Die Pflanzen werden zu ihrem einzigen ständigen Wegweiser durch das fragile Terrain. Entlang gefährdeter Ökosysteme verliert sie sich zwischen modernistischer Architektur in Tripoli oder an den Ufern des Beirut-Flusses – und schöpft in einem wachsenden Mikrowald-Projekt ein wenig Hoffnung.

Diese Dokumentation ist ein Essay über Küstenlinien und Pflanzen, Anpassung und Wandel, Widerstandsfähigkeit und Verluste, über Naturschutzgebiete, über Krisen und Hyperinflation, über den Libanon und auch über Deutschland.

Vanessa Nica Mueller lebt und arbeitet als freischaffende Regisseurin, Editorin und Produzentin in Hamburg. In ihren künstlerischen Essayfilmen beschäftigt sie sich mit Fragen nach Erinnerung, dem Mensch im Verhältnis zum urbanen Raum und Natur an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft. Sie studierte Film und Zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg. Neben der Regie für eigene Filme arbeitet sie als Filmdozentin und kuratiert gelegentlich Filmvorführungen. Ihr Interesse gilt non-linearen und interaktiven Erzählweisen. Ihre Kurzfilme wurden auf internationalen Filmfestivals und im Rahmen von Aussellungen gezeigt. LANDEN ist ihr erster Langfilm.

Filmografie (Auswahl): 2011 TRACES OF AN ELEPHANT, 2016 PLATEAU (beides Kurzfilme), 2023 LANDEN