Die Geschichte klingt so unglaublich und schrecklich, dass sie uns wie Fiktion vorkommt. Zwei von Olfas Töchtern, Rhama und Gho­frane, haben sich radikalisiert und verschwinden eines Tages aus Tunesien, um sich dem Islamischen Staat in Libyen anzuschließen. Die Lücke wird mit Schauspielerinnen geschlossen. Der Film nimmt uns mit in den inneren Kreis eines Familiengefüges, um eine größere Geschichte unserer Zeit zu erzählen. Der Schmerz ist persönlich, die Auswirkungen sind global. Eine mit Preisen überhäufte Doku und der tunesische Kandidat für den Auslands-Oscar 2024.

Die Regisseurin experimentiert in OLFAS TÖCHTER mit dokumentarischen und fiktiven Formaten – nicht um des Experimentierens willen, sondern um zu zeigen, wie sich die Wahrheit manchmal nur erschließen lässt, wenn man hinter die Oberfläche des Sichtbaren blickt.

Kaouther Ben Hania, 1977 in Sidi Bouzid/Tunesien geboren, studierte Film in Tunis und Paris. Ihr erster Langfilm THE CHALLAT OF TUNIS war ein internationaler Erfolg. Ihr Spielfilm BEAUTY AND THE DOGS gewann 2017 bei den Filmfestspielen in Cannes den Preis für die beste Tonkreation. Ihr 2020 gedrehter THE MAN WHO SOLD HIS SKIN war 2021 für den Auslands-Oscar nominiert. Ihr fiktionaler Dokumentarfilm OLFAS TÖCHTER erhielt viele Preise und geht für Tunesien ins Oscar-Rennen 2024.

Filmografie (Auswahl): 2014 THE CHALLAT OF TUNIS, 2017 BEAUTY AND THE DOGS, 2020 THE MAN WHO SOLD HIS SKIN, 2023 OLFAS TÖCHTER

Auszeichnungen (Auswahl): L’Œil d’Or für den besten Dokumentarfilm (Internationale Filmfestspiele von Cannes, Frankreich 2023), ARRI/OSRAM-Preis für den besten Film (Filmfest München 2023)