Pressemitteilung 2. Oktober 2024
14 Lang- und Kurzfilme im Rahmen der 21. exground youth days
14 internationale Lang- und Kurzfilme zeigt exground filmfest dem jungen Filmpublikum in der 21. Ausgabe der youth days. Im Fokus dieser Auswahl stehen die Lebensrealitäten junger Menschen. Jugendliche ab 12 Jahren können sich auf sieben aktuelle Filmproduktionen vom 16. bis 20. November freuen, die jeweils mit Vorfilmen in der Caligari FilmBühne präsentiert werden. Alle Filme werden in Deutsch bzw. mit deutschen Untertiteln gezeigt.
youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb für Langfilme
Der Langfilm-Wettbewerb von youth days wird mit dem großartigen Sozialdrama von Vinko Tomičić Salinas THE DOG THIEF (BO/CL/MX/FR/EC/IT 2024) am 16. November feierlich eröffnen. Zwischen dem 15-jährigen Waisenjungen Martín, der sich in La Paz/Bolivien als Schuhputzer durchschlägt, und dem einsamen Schneider Señor Novoa entwickelt sich nach und nach eine ganz besondere Beziehung …
Ein weiteres Highlight der exground youth days ist die Deutschland-Premiere von María Zanettis ALEMANIA (AR/ES 2023). In dem einfühlsamen und vielschichtigen Coming-of-Age-Drama will die 16-jährige Lola aus Argentinien gemeinsam mit ihrer besten Freundin als Austauschschülerin nach Deutschland gehen – und damit einen Neuanfang frei von Zwängen daheim wagen, zu sehr fühlt sie sich vereinnahmt von ihrer psychisch angeschlagenen älteren Schwester und ihren Eltern, die diese Reise nicht wünschen.
Noch ein glänzendes Glied in der Kette von Dramen bildet der deutsche Film GOTTESKINDER (DE 2024) von Frauke Lodders. Die Geschwister Hannah und Timo wachsen in einer streng evangelikalen Familie auf. Hannah engagiert sich stark in der Freikirche und lebt ihren Glauben leidenschaftlich aus, indem sie auch ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat. Als Hannah den neuen Nachbarsjungen Max kennenlernt und sich in ihn verliebt, verkompliziert sich ihr Leben schlagartig. Ihr Bruder Timotheus wiederum entwickelt romantische Gefühle für seinen besten Freund Jonas. Da er glaubt, mit seiner Homosexualität gegen Gottes Willen zu verstoßen, versucht er gegen seine „unreinen“ Gedanken anzukämpfen und sucht ein sogenanntes „Seelsorge-Seminar“ auf.
Das sensibel erzählte Coming-of-Age-Mutter-Tochter-Drama GIRLS WILL BE GIRLS (IN/FR/USA/NO 2024) von Shuchi Talati spielt auch in einer patriarchal geprägten Welt. Die 16-jährige Mira wird zur allerersten Präfektin an ihrem Elite-Internat im Himalaya ernannt, und ihr Weg in die akademische Exzellenz scheint vorgezeichnet. Doch schon am ersten Tag weckt der weltgewandte Diplomatensohn Sri in ihr romantische Gefühle und sexuelles Verlangen. Eine spannende Entdeckungsreise wird in Gang gesetzt.
Leonardo Van Dijls eindringliche Charakterstudie JULIE KEEPS QUIET (BE/SE 2024) ist mit unausweichlicher Spannung aufgebaut und subtil erzählt. Kurz vor einem wichtigen Tennisturnier bricht Julies Welt zusammen. Ihr Trainer Jérémy wird nach einer internen Untersuchung über den Selbstmord eines Mädchens von ihrer Tennisakademie suspendiert. Obwohl sie mit der Trennung zu kämpfen hat, konzentriert Julie sich mehr denn je auf ihren Sport, schweigt beharrlich zu den Vorwürfen und zieht sich immer mehr in sich zurück.
Der beeindruckende litauische Film TOXIC (LT 2024) von Saulė Bliuvaitė beschäftigt sich mit dem zerstörerischen Schönheitswahn junger Frauen und wurde mit dem „Goldenen Leoparden“ des Filmfestivals in Locarno ausgezeichnet. In der Trostlosigkeit einer heruntergekommenen Industriestadt in Litauen folgt die Regisseurin zwei 13-jährigen Mädchen, Marija und Kristina, die der Tristesse entkommen wollen. Sie träumen von einer Modelkarriere und verfallen den toxischen Schönheitsidealen. Die beiden Mädchen quälen ihre Körper extrem, sogar mit Bandwürmern, um maximal mager zu werden.
Außer Konkurrenz im Rahmen von „Kino macht Schule“ in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und donum vitae Regionalverbund für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis e.V. findet die Schulveranstaltung statt, bei der YOUNG HEARTS (BE/NL 2024) von Anthony Schatteman gezeigt wird. Der 14-jährige Elias ist eigentlich mit Schule beschäftigt, doch als er den neuen Nachbarsjungen Alexander trifft, verliebt er sich in ihn und will jede freie Minute mit ihm verbringen. Alexander steht auch auf Jungs. Da Elias aber Angst hat vor den Reaktionen des Umfeldes, behält er seine Gefühle für sich und fängt an zu lügen. Erst nach einem Gespräch mit seinem Opa wird ihm klar, was er wirklich will: Alexanders Herz.
Für die Vorführung von YOUNG HEARTS am 20. November 2024 um 10.30 Uhr wenden sich interessierte Schulklassen bitte an das Medienzentrum Wiesbaden e. V. unter: kino@mdz-wi.de oder Telefon 0611 1665841.
Attraktive Preisgelder
Die Filme konkurrieren auch in diesem Jahr im Wettbewerb um den besten Langfilm im Rahmen der youth days. Eine Jugendjury entscheidet, welche/-r der Regisseure oder Regisseurinnen das von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftete Preisgeld von 2.500 EUR mit nach Hause nehmen darf. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben, der von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit 1.000 EUR dotiert ist.
Kurzfilme bei den exground youth days
Einen weiteren Preis von 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V., vergibt die Wiesbadener Jugendjury für den besten Kurzfilm. Insgesamt sieben Kurzfilme aus Norwegen, Schweden, China, Österreich, Spanien, Malaysia, Deutschland und Uruguay sind jeweils vor den Langfilmen zu sehen – darunter der Kurzspielfilm YARÊ (AT 2024) von Sallar Othman, der die Geschichte von Yarê erzählt. In ihrem Dorf kommt seit Tagen kein Wasser an, und sie kann nicht zur Schule gehen. Gezeigt wird auch der animierte Dokumentarfilm THIS IS RAQUEL’S NOT-SO-SECRET DIARY (ES 2023) von Raquel Agea, in dem Raquels lange geführtes Tagebuch samt Thema Jungs eine große Rolle spielt. Im Kurzspielfilm EIN FAHRRAD FÜR ALICIA (DE 2024) von Masha Mollenhauer wird die 14-jährige Alicia beschuldigt das ihr geschenkte Fahrrad selbst geklaut zu haben. Im Spielfilm LIV (SE 2024) von Hillevi Gustafson bereitet sich Olivia auf den Start ins Gymnasium vor. In dem Drama EVERYDAY IT GETS A LITTLE EASIER (TR 2024) von Cagil Bocut muss sich Cemre nicht nur auf den Wettkampf ihres Teams vorbereiten, sondern sich auch um ihr Abitur, ihren Freund und ihre Familie kümmern. Komplettiert werden die Coming-of-Age-Kurzfilme von A SUMMER’S END POEM (CN/CH/MY 2024) von Lam Can-zhao und TITS (NO 2023) von Eivind Landsvik.
Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb: Einreichfrist verlängert!
Wiesbadener Regietalente zwischen 12 und 18 Jahren haben die Chance, ihre eigenen Werke zum ersten Mal auf einer großen Leinwand zu präsentieren. Der Wettbewerb um den besten Wiesbadener Jugendfilm eröffnet am 16. November um 15 Uhr in der Caligari FilmBühne die exground youth days. Er ist mit Geld- und Sachpreisen von 700 EUR dotiert. Die Einreichfrist wurde bis zum 15. Oktober 2024 verlängert.
Das vollständige Programm des Festivals wird nach der Pressekonferenz (31. Oktober, 11 Uhr, Caligari FilmBühne) bekanntgegeben und ist dann unter www.exground.com zu finden. Tickets für den Besuch im Kino gibt es bereits ab 31. Oktober 2024 auf unserer Homepage www.exground.com, bei der Tourist Information am Marktplatz 1 oder an der Kasse der Caligari FilmBühne.
exground filmfest dankt allen Förderern und Kooperationspartnern!
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ENDE DER PRESSEMITTEILUNG
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Pressemitteilung 23. September 2024
Save the Date: exground filmfest 37 findet vom 15. bis 24. November in Wiesbaden statt
Vom 15. bis 24. November 2024 präsentiert exground filmfest in seiner 37. Ausgabe wieder ein umfassendes Film- und Rahmenprogramm in Wiesbaden. Gezeigt werden sowohl lange als auch kurze Werke in den Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animation und Experimentalfilm. Begleitende Diskussionen, Vorträge, Ausstellungen, eine Lesung sowie die exground youth days ergänzen das nationale und internationale Filmangebot.
Themenfokus Flucht und Vertreibung
Während das Festival mit seinem Länderfokus in den vergangenen Jahren den Blick verstärkt auf das unabhängige Filmschaffen in Staaten mit erstarkendem Rechtspopulismus und autoritären Strukturen richtete, so nimmt die 37. Ausgabe eine global gefasste Perspektive ein.
Der Themenschwerpunkt „Flucht und Vertreibung“ zeigt engagierte, fiktionale wie dokumentarische Arbeiten des Weltkinos und setzt sich jenseits einfacher Antworten mit komplexen Ursachen und Folgen von Flucht auseinander: mit dem Klimawandel, Kriegen, Hunger, Menschenrechtsverletzungen, fehlender Rechtsstaatlichkeit, Verfolgung, neokolonialer Ausbeutung und wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit.
Neben der tatsächlichen Flucht und den Abschottungstendenzen leuchtet der Themenschwerpunkt die vielfältigen Fluchtursachen und mögliche Auswege aus. Stellvertretend dafür steht der Gewinner des Wettbewerbs 2023 beim Internationalen Filmfestival Rotterdam, die einfühlsame dokumentarische Studie LE SPECTRE DE BOKO HARAM (FR/CM 2023) von Cyrielle Raingou, die sich mit den Lebenswirklichkeiten von Kindern in Nordkamerun, den Dynamiken von Verzweiflung und Hoffnung, der zerstörerischen Kraft des Terrorismus und dem emanzipatorischen Potenzial von Bildung befasst.
Zusätzlich zu solch engagierten Produktionen über Flucht beleuchtet exground filmfest auch das Ankommen und die oft verdrängte Geschichte der Migration. Im Essayfilm BACKGROUND (DE 2023) setzt Khaled Abdulwahed sein Leben in Leipzig in Bezug mit dem im Konfliktgebiet zurückgelassenen Vater und dessen damaligem Studium in Deutschland. Dabei nähert er sich über die Medien Film und Fotografie der eigenen Familiengeschichte ebenso behutsam an wie dem Verhältnis zwischen Syrien und der DDR.
Nicht zuletzt im Zuge des auch in Deutschland nach rechts driftenden Diskurses um Migration, der Asylverschärfungen der Bundesregierung und der Länder sowie der bekanntgewordenen Massenabschiebungspläne von AfD und extrem rechter Akteure setzt exground filmfest ein Zeichen für einen Zugang zum Thema „Flucht und Vertreibung“ jenseits populistischer Problemrhetorik. Mit dem Programm aus Filmen und Gesprächen, Fotoausstellung, Videokunst, Lesung, Vorträgen und einer Podiumsdiskussion bietet das Festival 2024 den Rahmen für einen informierten und differenzierten Diskurs.
Eröffnungsfilm THE STORY OF SOULEYMANE von Boris Lojkine
Passend zum Themenfokus wird exground filmfest 37 mit dem präzise inszenierten düsteren Drama THE STORY OF SOULEYMANE (FR 2024) von Boris Lojkine eröffnen. Lojkines Philosophiehintergrund prägt seine Regiearbeit sehr. Während Souleymane durch die Straßen von Paris radelt, um Mahlzeiten auszuliefern, wiederholt er seine Geschichte. In zwei Tagen steht die Anhörung zu seinem Asylantrag an, der Schlüssel zu seinen Aufenthaltspapieren. Aber Souleymane ist nicht bereit. In Lojkines Film erhalten die anonymen Fahrradboten eine Identität und ihre Geschichten zurück, und der Regisseur lässt sie erzählen, was das Schicksal in Frankreich für sie bereithielt. Der Dreh fand mit einer sehr reduzierten Crew von nur fünf bis sechs Leuten statt, ohne Beleuchtung oder sonstige Technik. Die Fahrradszenen wurden von anderen Fahrrädern aus gefilmt. Zu sehen ist ein beeindruckendes Ergebnis.
Eröffnungsfilm exground youth days
Eine weiterer Eröffnungsfilm ist die internationale Koproduktion THE DOG THIEF (BO/CL/MX/FR/EC/IT 2024) von Vinko Tomičić Salinas, mit dem die exground youth days starten. Martín, ein Schuhputzer, der in den Straßen von La Paz, Bolivien, arbeitet, beschließt, den Hund seines besten Kunden zu stehlen, eines einsamen Schneiders, den er sich als seinen Vater vorzustellen beginnt.
Highlights aus dem Programm
In der Reihe World Cinema zeigt exground filmfest Nelicia Lows preisgekröntes Fechterfamiliendrama PIERCE (SG/TW/PL 2024). Lows Langfilmdebüt erzählt packend von zwei fechtenden Brüdern und ihrer alleinerziehenden Mutter, die ihren Lebensunterhalt als Sängerin in einem Nachtklub verdient. Der ältere Sohn hat in einem Wettbewerb seinen Gegner mit abgebrochener Klinge tödlich verletzt und dafür eine mehrjährige Jugendgefängnisstrafe abgesessen. Als er in die Freiheit zurückkehrt, versucht die Mutter ihn vom jüngeren Bruder fernzuhalten, nicht von seiner Unschuld überzeugt. Die Brüder nähern sich trotzdem an und genießen heimlich ihre neu aufgebaute Beziehung, bis ein Fechtvorfall zu einem dramatischen Handlungsgipfel führt. Low, die auch das Drehbuch selbst verfasste, war selbst bis 2010 als Fechterin für Singapur aktiv.
In derselben Reihe läuft das iranische Drama THE OLD BACHELOR (IR 2024) von Oktay Baraheni. In einem wirtschaftlich angeschlagenen Iran leben zwei Brüder mittleren Alters bei ihrem tyrannischen Vater. Der zu Wutausbrüchen neigende und von Chauvinismus getriebene Mann wurde von seiner zweiten Frau verlassen, die er missbrauchte. Jetzt schikaniert er seinen ältesten Sohn, während der jüngere Bruder darüber nachdenkt, wie er seinen Vater umbringen könnte. Als der Mann die Wohnung über ihm an eine junge Frau vermietet, um sie zu heiraten, bringt die Anziehungskraft der Frau auf den älteren Sohn diese zutiefst geschädigte Familie langsam an den Rand des Abgrunds. Eine griechische Tragödie im modernen Gewand.
In der Reihe European Cinema ragt der Musicalthriller EMILIA PÉREZ (FR 2024) des mehrfach preisgekrönten Regisseurs Jacques Audiard heraus, der dieses Jahr in Cannes schon zweifach ausgezeichnet wurde. Die Anwältin Rita ist ein kleines Licht in einer großen Firma: überqualifiziert, aber unterrepräsentiert. Ihrer Intelligenz verdanken Drogendealer, Mörder und Kartellbosse die Freiheit. Im Blitzlichtgewitter sonnt sich hinterher ihr stets korrumpierbarer Chef. Bis sich ihr eines Tages ein Ausweg bietet: Kartellboss Manitas del Monte will mit ihrer Hilfe aus der Mafia-Welt aussteigen und ein neues Leben für seine Frau Jessi und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren im Verborgenen vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: EMILIA PÉREZ. Zu sehen ist eine grandiose Starbesetzung.
Tyler Taorminas dramatische Komödie CHRISTMAS EVE IN MILLER’S POINT (US 2024) läuft in der Reihe American Independents. Vier Generationen der Familie Balsano treffen sich zum vermutlich letzten Weihnachtsfest in ihrem Familienhaus auf Long Island. Ungestüme Tanten, Onkel, Cousins und eine unbezähmbare Großmutter trinken sich fröhlich und reden ohne Ende. Während sich die Gruppe im ausgelassenen Feiern verliert, schleichen sich Emily und Michelle davon, um das vorstädtische Winterwunderland für ihre jugendliche Rebellion zu nutzen. In seinem Nachfolger des gefeierten HAM ON RYE drückt Autor und Regisseur Tyler Taormina dem Weihnachtsfilm seinen unheimlichen filmischen Stempel auf und vermischt gekonnt Komödie, Nostalgie, Pathos und Misanthropie.
Filmpreis Amnesty International Wiesbaden als Premiere
Traditionell macht sich exground filmfest für das Wahren der Menschenrechte stark. Die schon seit vielen Jahren etablierte Kooperation mit amnesty international hat dieses Jahr einen besonderen Stellenwert erhalten. Neben den traditionellen Preisen wird beim exground filmfest 37 eine Jury erstmals den mit 1.000 EUR dotierten Filmpreis Amnesty International Wiesbaden für den besten Langfilm im Themenschwerpunkt Flucht und Vertreibung vergeben.
Das vollständige Programm des Festivals wird nach der Pressekonferenz (31. Oktober, 11 Uhr, Caligari FilmBühne) bekanntgegeben und ist dann unter www.exground.com zu finden.
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Pressemitteilung 27. November 2023
exground filmfest 36: Preisträgerinnen und Preisträger stehen fest
KORRUPTION AUF ERDEN gewinnt DEUTSCHEN KURZFILM-WETTBEWERB // LOVE HAS NOTHING TO DO WITH IT ist bester internationaler Kurzfilm // LIGHT LIGHT LIGHT gewinnt den Hauptpreis der youth days // Publikumspreis DAS BRETT in der Reihe MADE IN GERMANY geht an LASVEGAS
Am gestrigen Abend wurden im Rahmen der feierlichen Preisverleihung die Gewinner der Wettbewerbe von exground filmfest 36 bekanntgegeben. Nach der letzten Auswertung der Publikumsstimmen startete die Preisverleihung in der Caligari FilmBühne vor anwesenden Filmgästen, Jurymitgliedern, Preisstiftern und Laudatoren. Insgesamt vergab exground filmfest Wert- und Sachpreise im Wert von fast 20.000 EUR.
Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb
Der vom Publikum gekürte erste Platz des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs ging an KORRUPTION AUF ERDEN von Omid Mirnour, der auch den mit 1.500 EUR dotierten Jurypreis „Ein Tag Color-Grading für ein Kurzfilmprojekt“ der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft mit nach Hause nehmen konnte. Der Preis ist mit 3.000 EUR dotiert und wird gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden. Den von Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft mit 2.000 EUR dotierten zweiten Platz erreichte FÜNFZEHN MINUTEN von Sejad Ademaj, und der dritte mit 1.000 EUR dotierte und ebenfalls von der Landeshauptstadt Wiesbaden bereitgestellte Preis wurde an GRANICA von Joshua Neubert verliehen.
Langfilm-Wettbewerb in der Reihe MADE IN GERMANY um DAS BRETT
Im Publikums-Langfilm-Wettbewerb MADE IN GERMANY gewann LASVEGAS von Kolja Malik DAS BRETT und 3.000 EUR Preisgeld.
Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb
Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den Film LOVE HAS NOTHING TO DO WITH IT von Yotam Knispel aus Israel zum Gewinner. Das Preisgeld von 2.000 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Maria Weyer, Roberto Doveris und Martin Scheuring begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:
„Der Film schafft es auf wunderbare Weise, das Publikum mit einem sehr gut konstruierten Drehbuch tief in die Geschichte hineinzuziehen. Während wir uns auf die Hauptfigur einlassen, versuchen wir immer wieder herauszufinden, was auf dieser inneren moralischen Reise vor sich geht, die zwischen Liebe und sozialer Verantwortung schwankt. Der Film zeichnet sich aus durch eine gut ausgearbeitete Inszenierung und ein sehr gut besetztes Ensemble; er überzeugt in jeder Hinsicht. Wir freuen uns über die vielen Bedeutungsebenen und Lesarten der Geschichte, woraus ein Film entsteht, der sehr viele Diskussionsmöglichkeiten bietet. Er bleibt noch lange nach dem Sehen im Gedächtnis.“
Die Lobende Erwähnung für WO ICH WOHNE von Susi Jirkuff aus Österreich begründete die Jury wie folgt: „Die lobende Erwähnung geht an WO ICH WOHNE von Susi Jirkuff – an einen Film, der eine sehr nachvollziehbare Erfahrung von Angst schildert, die plötzlich real wird. Der Film nimmt das Publikum mittels grober und sich stetig steigernder Animationen auf eine sehr unkonventionelle Reise mit und fesselt die Aufmerksamkeit mit einer sehr nüchternen, gleichsam neutralen und ruhigen Stimme in der Ich-Perspektive. Diese surreale Art von Märchen zeigt auf innovative Weise, dass es keinen Ausweg aus der sozialen Abwärtsspirale gibt, in der Happy Ends nicht zu erwarten sind.“
Yotam Knispel, Regisseur von LOVE HAS NOTHING TO DO WITH IT
exground youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb
Die Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergab den Preis für den besten Langfilm in diesem Jahr an LIGHT LIGHT LIGHT der finnischen Regisseurin Inari Niemi:
„Dem Film gelingt es, typische Themen des Coming-of-Age-Genres wie die erste große Liebe, Verlust und Probleme mit der Familie originell und innovativ zu erzählen. Dies zeigt sich in der Tschernobyl-Symbolik, dem eindrücklichen Soundtrack und den nostalgischen Rückblenden.
Auch der Umgang mit Licht ist herausragend. Szenen, in denen man lieber wegschauen würde, sind gleißend hell ausgeleuchtet. Das Herausstellen der emotionalsten Szenen zieht den Zuschauer visuell in seinen Bann. Es ist dieser meisterhafte Umgang mit den Themen Trauma und Missbrauch sowie die grandiosen Schauspielerinnen, die diesen Film für uns zu einem absoluten „Must-Watch“ machen.“
Gewinner des diesjährigen Kurzfilm-Wettbewerbs im Rahmen der exground youth days ist der Film BEFORE MADRID von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana aus Uruguay, in dem sich ein junges Paar gemeinsam auf sein erstes Mal vorbereitet. „Dank der realistischen Umsetzung wird dieses Thema nicht – wie so oft – verteufelt oder glorifiziert, sondern als natürlicher Schritt im Lebensweg junger Menschen abgebildet. Der Film überzeugt ebenfalls durch die hervorragende schauspielerische Leistung der beiden Protagonisten, die Unsicherheit und Vorfreude wunderbar darstellen. In einem Zeitalter, in dem durch Film und Fernsehen Sex häufig tabuisiert oder als selbstverständlich behandelt wird, ist ein Film wie dieser, der den Druck nimmt und eine realistische Darstellung bietet, dringend erforderlich – vor allem für Jugendliche.“ Der Preis ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.
Eine lobende Erwähnung fand die Jury für den animierten Kurzfilm IT’S NICE IN HERE von Robert-Jonathan Koeyers aus den Niederlanden, da er die relevanten Themen Polizeigewalt und Rassismus aufgreift und durch den wechselnden Animationsstil, der die unterschiedlichen Sichtweisen unterstreicht, facettenreich darstellt.
Juuli Niemi, Drehbuchautorin von LIGHT LIGHT LIGHT
Der Publikumspreis im Rahmen der exground youth days ging ex aequo an EDGE OF EVERYTHING von Sophia Sabella und Pablo Feldman aus den USA sowie LIGHT LIGHT LIGHT von Inari Niemi aus Finnland. Die Gewinnerinnen dürfen sich über jeweils 500 EUR Preisgeld freuen, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.
exground youth days – Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich Hendrik Schücke mit seinem Kurzspielfilm EMILY durch. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den zweiten Platz belegte SNACKNAPPING von „Die Bananenbrote“; sie erhielten einen Einkaufsgutschein vom Apple Store ergo sum im Wert von 150 EUR.
Klappe 7 – Kinderfilmfestival
Im Rahmen von exground filmfest 36 fand auch wieder das Klappe 7 – Kinderfilmfestival statt. Daraus ging der Kurzspielfilm MKW – DIE MUTIGSTEN KINDER DER WELT von der BGS Ursula-Wölfel-Schule als Sieger hervor. GIRLS & BOYS von der BGS Gustav-Stresemann-Schule bekam den Publikumspreis.
Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb
Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm setzte sich KT197 – EINE HEIMAT, EIN STADTTEIL, EIN KLARENTHAL von Lenard Lüdemann durch. Der mit 500 EUR dotierte Geldpreis wird gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den Sachpreis im Wert von 1.000 EUR für Lichttechnik und Kamerabühne von LiveFrame Rental erhielt Moritz Göbel für seinen Kurzspielfilm KOPF IN DEN WOLKEN.
exground-Gong-Show
Beim Kultwettbewerb für Trashperlen und Amateurwerke wurden suiraM und kirtaP für DIE DUNKELHEIT HINTER DEN PIXELN ausgezeichnet und nahmen die mit 50 EUR dotierte „Goldene exground-Gurke“ mit nach Hause.
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Pressemitteilung 23. November 2023
Zweites Festivalwochenende mit Länderfokus Chile, Highlights aus der deutschen Filmwelt, Internationalem Kurzfilm-Wettbewerb und vielen Gästen in Wiesbaden
Spannende Filmgespräche zu Werken aus aller Welt, persönliche Begegnungen zwischen internationalen Filmschaffenden und dem Publikum, die exground-Gong-Show, TALES FROM THE CRYPT: SALON EXOTIQUE und THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST sowie die Lesung in Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden in der Krypta der Marktkirche: Die erste Hälfte von exground filmfest zeigte bereits deutlich, wie wichtig und beliebt exground filmfest ist. Es leben die inspirierenden Kinobesuche, gemeinschaftlichen Filmerlebnisse und ein von gegenseitigem Interesse und Respekt geprägter Austausch vor Ort. Beste Voraussetzungen dafür, dass das Motto des diesjährigen Festivaltrailers auf fruchtbaren Boden fallen kann: SEE AND LISTEN von Martin Gessner – jenseits aller Länder- und sonstigen Grenzen. Überhaupt hat der Trailer dieses Jahr eine besonders große Weitreiche erreicht.
Nach sechs erfolgreichen Festivaltagen bewegt sich exground filmfest auf die Zielgerade zu – das zweite Festivalwochenende wartet mit besonderen Highlights und Gästen auf das Publikum.
Fokus Chile: Filme und Panel
Einige Filme aus dem Länderfokus Chile sind bereits im Beisein zahlreicher Filmgäste gezeigt worden, so MEETING POINT von Roberto Baeza, dessen Produzent und Schauspieler Alfredo García im Filmgespräch über die sehr bewegende Arbeit an dem Film berichtete. Die Produzenten des Films teilen das Schicksal ihrer Väter, die sich zu Militärdiktaturzeiten nach ihrer Verhaftung im Folterzentrum Villa Grimaldi kennenlernten und von denen der eine überlebte und der andere „verschwand“. Eine große und schwierige Aufgabe des kollektiven Erinnerns war auf der Leinwand in der Krypta der Marktkirche zu sehen.
Weitere Highlights aus der Reihe am Samstag, 25. November, sind OUTSIDER GIRLS von Alexandra Hyland, die vor Ort sein wird, zusammen mit den Produzenten Selva Gonzalez und Alberto Doveris. Wochen nach einer süßen Partynacht bemerkt Rafaela, dass sie schwanger ist. Da ein Kind gerade überhaupt nicht in ihr Leben passt und ein Schwangerschaftsabbruch in Chile in den meisten Fällen noch immer illegal ist, müssen sich Rafaela und ihre Freundin auf dem Schwarzmarkt nach Pillen umsehen. Damit sie sich diese überhaupt leisten können, nehmen sie unzählige Gelegenheitsjobs an; zudem wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt. Auch zum Vorfilm MANO SECA werden Filmgäste erwartet.
Ebenfalls am Samstag werden im Kurzfilmprogramm SHORTS FROM CHILE fünf herausfordernde Filme gezeigt, die unter die Haut gehen. In experimentierfreudigen Formsprachen widmen sie sich mit Lust an visueller Poesie und den ästhetischen Möglichkeiten verschiedener Materialien – etwa VHS, Super-8 und 16 mm – komplexen Themen wie Familienerinnerungen, Mutterschaft, Genderzuschreibungen, Gewalt und Tod. Das PANEL: CHILEAN CINEMA OF TODAY „Chile despertó! – Chile ist erwacht!“ wird der Fokus-Kurator Amos Borchert mit Gästen über aktuelle Themen und ästhetische Entscheidungen sprechen – ebenso wie über die Wechselwirkungen von Filmemachen und sozialen Veränderungen im Angesicht der gegenwärtigen Herausforderungen in der chilenischen Gesellschaft. Teilnehmen werden Roberto Doveris (Produzent und Filmemacher), Alexandra Hyland (Regisseurin OUTSIDER GIRLS), Felipe Huenchuñir (Regisseur THE FALLEN) und andere Gäste.
Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II, Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb mit Preisverleihung und Konzert
Außerdem werden zwei Kurzfilmreihen am Freitag, 24. November, und Sonntag, 26. November, zu sehen sein: Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II und Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb.
Zum 22. Mal präsentiert exground filmfest den Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb, bei dem auch in diesem Jahr viele Gäste den Weg nach Wiesbaden gefunden haben. 16 Filme aus 16 Ländern treten gegeneinander um den Jurypreis an, der mit 2.000 EUR dotiert ist und vom exground-Freundeskreis gestiftet wird. Der zweite Teil wird am Freitagabend, 24. November, präsentiert.
Auch in diesem Jahr hat exground filmfest wieder zehn Filme für den Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb ausgewählt. Bunt gemischt werden Spiel-, Dokumentarfilme und Animationen zu sehen sein. Auch haben die meisten der Regisseurinnen und Regisseure ihr Kommen zugesagt, sodass das Publikum die Chance hat, die Filmschaffenden im Gespräch nach dem jeweiligen Film sowie nach der Preisverleihung bei einem Getränk kennenzulernen. Zum Ausklang des Festivals spielt die chilenische Band BADECIMA im Kinosaal.
MADE IN GERMANY mit Langfilmdebüts
In der Reihe MADE IN GERMANY sind am Samstag, 25. November, die Regisseure Henning Beckhoff mit FOSSIL (2023) und Behrooz Karamizade mit LEERE NETZE (2023) in Wiesbaden zu Gast. Obwohl Debütfilme, haben sie bereits auf großen internationalen Festivals für Aufsehen gesorgt.
FOSSIL von Henning Beckhoff beschäftigt sich aktuellen Fragen rund um Klimawandel und Klimaaktivismus. Tagebauarbeiter Michael weigert sich beharrlich, den bevorstehenden Kohleausstieg zu akzeptieren. Er will keine Veränderung und keine blühenden Seenlandschaften. Die Arbeit im Tagebau ist für Michael mehr als nur ein Beruf, weshalb er versucht, seine Kolleginnen und Kollegen vom Protest gegen den schnellen Wandel zu überzeugen. Zunehmend gerät er in Isolation.
In eine Art Isolation gerät auch Amir, die Hauptfigur in Behrooz Karamizades erstem Langfilm LEERE NETZE. Amir liebt Narges, und Narges liebt Amir. Sie träumen davon, ein gemeinsames Leben aufzubauen; doch als er seinen Job verliert, rückt eine Heirat wegen des zu hohen Brautpreises in weite Ferne. In der Hoffnung, die Klassenunterschiede mit harter Arbeit überwinden zu können, heuert Amir bei einer Fischerei an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an und verstrickt sich dort in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei. Zunehmend gerät Amir in einen gefährlichen Sog, der seine Träume zu verschlingen droht.
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Pressemitteilung 20. November 2023
exground filmfest eröffnet 36. Ausgabe mit zahlreichen internationalen Gästen
Am vergangenen Wochenende wurde exground filmfest sehr feierlich in Wiesbaden eröffnet: Samt vielen lokalen sowie internationalen Gästen startete das Festival am 17. November mit dem chilenischen Film 1976 von Manuela Martelli in der vollbesetzten Caligari FilmBühne in seine 36. Ausgabe, auch im Beisein des Generalkonsuls der Republik Chile, Francisco Mackenney Palamara.
Stellvertretend für die bereits anwesenden Filmschaffenden und Künstlerinnen begrüßte Andrea Wink, Mitglied des Kuratoren- und Organisationsteams, die Regisseurin des Eröffnungsfilms.
Zudem dankte sie allen Beteiligten für ihre Unterstützung und betonte in ihrer Eröffnungsrede ihre Erleichterung über die vorerst verschobenen Kürzungen im Kulturetat der Stadt Wiesbaden, durch die die nächste Ausgabe des Festivals existenziell bedroht worden wäre. Andrea Wink appellierte an die Stadtverordneten, Wiesbadens vielfältige Kulturlandschaft weiterhin zu sichern, auch im Hinblick auf die Haushaltsberatungen für das Jahr 2025. Daran knüpfte auch die hessische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kunst, Ayse Asar, in Vertretung für die Landesregierung in ihrer Ansprache an.
Bei der Einführung zum Film offenbarte Manuela Martelli dem Publikum die Frage, die sie schon beim Schreiben des Drehbuchs beschäftigte – nämlich, wie man sein normales Leben weiterführen kann, während vor der eigenen Haustür schreckliche Dinge passieren, die aktuelle Weltlage betonend. Im Nachgespräch mit Fokus-Kurator Amos Borchert wurden die vielfältigen Facetten des Films erörtert. 1976 bot den Gästen genug Gesprächsstoff auch noch nach der offiziellen Eröffnung und dem Empfang im Rathaus mit Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.
Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, zeigte sich besonders erfreut über den Länderschwerpunkt Chile, weil das Filmschaffen des weit entfernten Landes sonst kaum in das Blickfeld der breiten Masse gerate und exground filmfest auch in diesem Jahr beweise, wie wichtig die künstlerische Auseinandersetzung mit den gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Gegenwart sind, 50 Jahre nach dem Ende der Diktatur in Chile.
Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl empfahl zur Eröffnung die Filme der youth days, die noch bis Mittwoch, 22. November, zu sehen sind und von der Jugendjury in den nächsten Tagen kritisch gesichtet werden, um im Anschluss einen Gewinner im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb zu bestimmen. Eine eigene Eröffnung feierten am vergangenen Samstag die youth days, zusammen mit einem sehr lebhaften und begeisterungsfähigen Jugendpublikum aus Wiesbaden und der Umgebung.
Erste Gewinner der Wiesbadener Wettbewerbe gekürt
Während die Jugendjury noch diskutiert und berät, sind erste Gewinner bei exground filmfest bereits gewürdigt worden: Zur youth-days-Eröffnung fand außerdem der Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb statt: Hendrik Schücke gewann mit seinem Kurzspielfilm EMILY den Hauptpreis und die 500 EUR Preisgeld des Wiesbadener Kinofestival e. V. Auf Platz zwei landete die Gruppe „Die Bananenbrote“ mit ihrem Film SNACKNAPPING; sie erhielten einen Einkaufsgutschein von 150 EUR vom Apple-Store ergo sum. Als weiterer Gewinner des Eröffnungswochenendes darf sich Moritz Göbel freuen, dessen Film KOPF IN DEN WOLKEN den von der Wiesbadener Firma LiveFrame Rental für Lichttechnik und Kamerabühne gestifteten Sachpreis im Wert von 1.000 EUR im Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb mit nach Hause nahm. Der Publikumspreis, vom Wiesbadener Kinofestival e. V. mit 500 EUR dotiert, ging an KT197 – EINE HEIMAT, EIN STADTEIL, EIN KLARENTHAL von Lennard Lüdemann, und wie von Andrea Wink bei der Preisverleihung formuliert: „in die Hood“ bei einem Kinosaal voller Klarenthaler.
Filmschaffende zu Gast in Wiesbaden
Nachdem der Regisseur Kolja Malik seinen Film LASVEGAS aus der Reihe MADE IN GERMANY bereits am Samstag dem Wiesbadener Filmpublikum persönlich vorstellte, warten in den kommenden Tagen weitere besondere deutschsprachige Filme auf die Kinobesucherinnen und -besucher.
Am Mittwoch, 22. November, ist die Regisseurin Aylin Tezel mit ihrem Debütfilm FALLING INTO PLACE in Wiesbaden zu Gast. Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film und Medien, hob am Freitag in ihrer Ansprache die Reihe besonders hervor, darunter das bereits mehrfach international preisgekrönte Drama LEERE NETZE von Behrooz Karamizade, der am Samstag, 25. November, vor Ort erwartet wird, um seinen Film persönlich vorzustellen. Auch Regisseurin Janin Halisch ist bei der Vorführung ihres Films SPRICH MIT MIR am Dienstag, 21. November, dabei und freut sich auf die Gespräche mit dem exground-Publikum.
Auch auf die Vorführung von IRDISCHE VERSE vom renommierten Regieduo Ali Asgari und Alireza Khatami in der Sektion WORLD CINEMA am Dienstag, 21. November, darf das Publikum sehr gespannt sein.
Im youth-days-Programm fiebert das Regieduo Sophia Sabella und Pablo Feldman den Publikumsfragen zu ihrem Familiendrama EDGE OF EVERYTHING am Mittwoch, 22. November, entgegen.
Am Mittwoch, 22. November, wäre auch die Deutschland-Premiere von DRUGSTORE JUNE in der Reihe AMERICAN INDEPENDENTS hervorzuheben.
Für die heutige Projektion von LANDEN in der Krypta der Marktkirche sind Regisseurin Vanessa Nica Mueller und Line-Produzentin Elisa Rosi extra nach Wiesbaden angereist, um mit dem Festivalpublikum über den Film zu sprechen, der auch im DEUTSCHEN LANGFILM-WETTBEWERB an den Start geht.
Des Weiteren sind am Donnerstag, 23. November, zahlreiche Regisseurinnen und Regisseure aus dem INTERNATIONALEN KURZFILM-WETTBEWERB – TEIL I vor Ort in der Caligari FilmBühne.
exground filmfest dankt allen Förderern und Kooperationspartnern!
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Marta Moneva-Enchev
presse@exground.com
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Pressemitteilung
Pressemitteilung 2. November 2023
exground filmfest 36: Programm veröffentlicht
Rund 200 Filme aus 57 Ländern // exground-Xtras mit Rahmenveranstaltungen // Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR
Das Programm für die 36. Ausgabe von exground filmfest ist ab sofort online unter www.exground.com verfügbar. Vom 17. bis 26. November präsentiert das Festival rund 200 Kurz- und Langfilme in Wiesbadener Spielstätten sowie Kinos in Frankfurt am Main. Aus fast 2.100 Einreichungen wählte das Kuratoren-Team die eindrucksvollsten Filme aus 57 Ländern. Außerdem wird der YouTube-Kanal von exground filmfest wieder mit festivalbegleitenden Inhalten bespielt. exground filmfest verleiht in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR.
Länderstatistik, Rahmenprogramm und Spielorte
Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 15 Welt-, sechs internationale, sieben Europa- und 54 Deutschland-Premieren. Deutschland führt die Länderstatistik mit 54 Filmen an, während Frankreich auf Platz zwei liegt: 24 französische Filme und Koproduktionen sind im Programm zu finden. Chile ist mit 20 Filmen im diesjährigen Länderfokus präsent. Aber auch hierzulande oft kaum sichtbare Filmnationen wie Kongo, Kamerun und Palästina sind vertreten.
Die exground-Xtras bieten Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen sowie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz in der Krypta der Marktkirche. Dort präsentiert Bernd Brehmer in seinem Programm THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST auch wieder komprimierte Höhepunkte der Film-geschichte im Super-8-Format. Das Publikum ist hier sogar eingeladen, das Programm aus der reichhaltigen Filmsammlung mitzubestimmen.
Neben den Spielstätten in Wiesbaden – der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein und dem Literaturhaus Villa Clementine – werden ausgewählte Filme des Länderfokus wieder in der Pupille – Kino in der Uni Frankfurt am Main und im Orfeos Erben, Frankfurt am Main, zu sehen sein.
Filmprogramm: Deutschland, Europa, USA und die Welt
Die Auswahl von exground filmfest gliedert sich in die Sektionen Made in Germany, American Independents, European Cinema, World Cinema sowie die youth days.
2023 zeigt exground filmfest gleich sechs Oscar-Einreichungen: THE SETTLERS aus Chile, THE DELINQUENTS aus Argentinien, OMEN aus Belgien, OLFAS TÖCHTER aus Tunesien, INSHALLAH A BOY aus Jordanien und BYE BYE TIBERIAS aus Palästina, zu dem auch Filmgäste erwartet werden.
Wie in den vorigen drei Jahren wird das Publikum in der 36. Festivalausgabe über den Gewinnerfilm in der Reihe Made in Germany entscheiden. Aylin Tezel, die Regisseurin von FALLING INTO PLACE (Deutschland/Großbritannien 2023), der auf der Isle of Skye spielt, wird in Wiesbaden zu Gast sein. Das Regiedebüt Tezels erweist sich als einer der zärtlichsten Liebesfilme der vergangenen Jahre. Der Verein Wiesbadener Kinofestival e. V. richtet den Wettbewerb aus und stiftet den Preis DAS BRETT für den besten deutschen Film.
Hervorzuheben aus dem Programm ist auch der fesselnde Thriller ROXY (Deutschland/Belgien 2022) von Dito Tsintsadze mit einem herausragenden Devid Striesow in der Hauptrolle. Der Film handelt vom unauffälligen Taxifahrer Thomas Brenner, dessen Leben eine unerwartete Wendung nimmt, nachdem eine Gruppe russischer Männer mit einem Kampfhund in sein Taxi eingestiegen ist. International angesiedelt ist auch das mehrfach preisgekrönte Drama LEERE NETZE (Deutschland/Iran 2023) von Regisseur Behrooz Karamizade, der eine starke Bildsprache nutzt, um die Ungleichheiten in der iranischen Gesellschaft zu zeichnen. Der junge Iraner Amir heuert bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an, um das Geld für die Heirat mit seiner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Die so sehr ersehnte Heirat rückt in immer weitere Ferne, weil Amir in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. Der deutsch-iranische Regisseur wird ebenfalls in Wiesbaden erwartet.
Neun Highlights großer Festivals finden sich in der Sektion European Cinema. In dieser Sektion ragt der Politthriller MINSK (Estland 2022) von Boris Guts heraus. Ein frischverheiratetes Paar gerät im August 2020 in den Tagen nach der manipulierten Präsidentschaftswahl in Belarus bei einem Abendspaziergang im Stadtzentrum von Minsk in die Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden sowie den vermummten und schwer bewaffneten Schlägern der Behörden, die ohne Vorwarnung auf alle einprügeln und auch Unbeteiligte festnehmen. In der bitterbösen Komödie UNDER THERAPY (Spanien 2023) von Gerardo Herrero sind drei unterschiedliche Paare zu einer ungewöhnlichen Gruppentherapiesitzung eingeladen. Die Psychologin selbst erscheint nicht. Auf dem Tisch liegen stattdessen nummerierte Umschläge mit Aufgaben, welche die Paare gemeinsam bearbeiten sollen.
Sieben Filme laufen in der Sektion American Independents. In Nicholaus Goossens Komödie DRUGSTORE JUNE, die exground filmfest als internationale Premiere zeigt, wird die Apotheke in einer Kleinstadt ausgeraubt, und eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnt, will das Verbrechen selbst aufklären. Gleichzeitig versucht sie, über ihren Ex-Freund hinwegzukommen und endlich erwachsener zu werden. Der vielfach ausgezeichnete Film FANCY DANCE von Erica Tremblay mit Lily Gladstone in der Rolle als Jax ist eine Liebeserklärung an die indigenen Communities in den USA und deren Frauen. Jax, die sich seit dem Verschwinden ihrer Schwester um ihre Nichte Roki in einem Reservat in Oklahoma kümmert, sucht in jeder freien Minute nach der Vermissten und bereitet Roki auf ein Powwow (Fest der First Nations) vor. Getrieben von der Angst, das Sorgerecht für die Kleine zu verlieren, durchkämmen sie das Hinterland, um Rokis Mutter rechtzeitig zum Powwow zu finden. A GREAT PLACE TO CALL HOME von Marc Turtletaub spielt in einer Kleinstadt irgendwo in Pennsylvania, wo Milton (Sir Ben Kingsley) einen unaufgeregten Lebensabend zwischen Gartenarbeit, Gemeindetreffen und Gedächtnistraining verbringt. Als eines Nachts ein Ufo in seinem Blumenbeet landet, will niemand dem alten Mann glauben – nicht der Notruf, nicht der Kassierer im Supermarkt und schon gar nicht der Gemeinderat. Den extraterrestrischen Besucher mit einer Vorliebe für Äpfel bringt Milton trotzdem bei sich unter. Eine kluge und berührende Komödie über den späten Sinn im Leben und die Lust am Abenteuer.
Aktuelle Highlights der diesjährigen Festivalsaison aus aller Welt werden in der Sektion World Cinema präsentiert. In DIE IRDISCHEN VERSEN (Iran 2023) erzählt das iranische Regieduo Alireza Khatami und Ali Asgari mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten im Gottesstaat werden. LET THE DANCE BEGIN (Argentinien/Spanien 2023) von Marina Seresesky ist ein verrücktes Roadmovie aus Südamerika: Drei Silver-Ager begeben sich mit einem alten Lieferwagen auf die Suche nach einem gemeinsamen Geheimnis. Zu dem aufregenden Trip durch Argentinien gibt’s jede Menge Tango, denn vor 30 Jahren waren Carlos und Margarita das berühmteste Tangopaar der Welt.
Wettbewerbe bei exground filmfest
In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR, unter anderem im Deutschen und Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb (IW) sowie dem Wiesbadener Kurzfilm-Wettbewerb. Die Jury des 22. IWs besteht aus dem chilenischen Filmemacher und Produzent Roberto Doveris, Martin Scheuring, Head of Short Films & Market Projects bei German Films in München, und Maria Weyer, stellvertretende Geschäftsführerin für den Bereich Medienpädagogik beim Medien-zentrum Wiesbaden.
Im Rahmen der youth days konkurrieren die besten Filme für junges Publikum im Internationalen sowie im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb. Die „exground-Gurke“ für den trashigsten Film wird ebenso wieder vergeben.
Karten für das Programm von exground filmfest 36 sind ab sofort über www.exground.com erhältlich – sowie über die exground-filmfest-App.
Für Presse-Akkreditierungen bei exground filmfest 36 melden Sie sich gerne bei uns, und wir senden Ihnen das Akkreditierungsformular zu.
Das vollständige Programm des Festivals wird nach der Pressekonferenz (2. November, 11 Uhr, Caligari FilmBühne) bekanntgegeben und ist dann unter www.exground.com zu finden.
exground filmfest dankt allen Förderern und Kooperationspartnern!
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Marta Moneva-Enchev
presse@exground.com
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Pressemitteilung
17. Oktober 2023
exground filmfest 36: Länderfokus Chile
Warum Chile?
Vom 17. bis 26. November bietet das exground filmfest reichlich Gelegenheit, mit den Filmschaffenden ins Gespräch zu kommen sowie den Horizont zu erweitern. Für besondere Horizonterweiterung sorgt der traditionelle exground-Länderfokus. In diesem Jahr ist der spezielle Blick nach Chile gerichtet. Warum ausgerechnet Chile?
exground filmfest ist auch ein Forum für gesellschaftspolitischen Austausch. Die Proteste in Chile ab 2019 haben ihren Ursprung in eklatanten Missständen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deswegen hat das Festivalteam es sich dieses Jahr zur Aufgabe gemacht, beim Länderfokus eine Filmauswahl zu treffen, die sich stark mit den Grundlagen dieser Schieflagen auseinandersetzt, seien es die patriarchalen Strukturen, die (neo-)koloniale Gewalt oder der nachwirkende Terror der Militärdiktatur, die erst 1990 zu Ende ging.
Erinnern und Sprechen sind dabei zentral, sowie der bewusste Blick auf die Werke einer jüngeren Generation. Und einige Filmschaffende werden ihre Arbeiten persönlich in Wiesbaden vorstellen. Dabei sind klassisch narrative Studentenprojekte ebenso vertreten wie unabhängig realisierte Experimentalfilme oder Debüts. Aber auch die Oscar-Einreichung Chiles THE SETTLERS (CL/AR/DK/FR/TW/GB 2023) und gefeierte Werke aus Berlin, Cannes und Rotterdam sind zu sehen. Die Ländersektion umfasst stilistisch und konzeptionell eigenwilliges, emotional bewegendes und gesellschaftlich relevantes Kino, ergänzt um ein äußerst vielseitiges Zusatzprogramm.
Highlights aus dem Fokusprogramm
Eröffnet wird exground filmfest 36 mit dem präzise inszenierten Politthriller 1976 (CL 2022), das Regiedebüt von Manuela Martelli, inmitten des chilenischen Staatsterrors im Jahre 1976 spielt. Carmen lebt als Gattin eines angesehenen Arztes ein gutbürgerliches Leben. Die Kinder sind aus dem Haus, und das Ehepaar hat sich mit der Militärdiktatur arrangiert. Als die Ehefrau die Renovierung ihres Sommerhauses am Meer betreut, bittet sie ein befreundeter Priester, einem verwundeten Mann zu helfen. Sie beschließt, heimlich die Pflege des Angeschossenen zu übernehmen. Manuela Martelli inszeniert ruhig und metaphernreich. Die Bilder sind opulent, untermalt von atmosphärischer Musik und elegantem Schauspiel.
Auch die Oscar-Einreichung Chiles, THE SETTLERS von Felipe Gálvez, ist ein Spielfilmdebüt. In dem unberechenbaren, anti-kolonialen Western begibt sich ein ungleiches Trio aus US-Söldner, schottischem Lieutenant und indigenem Arbeiter im Jahre 1901 auf eine blutige Mission. Sie sollen im Auftrag eines Unternehmers so viele indigene Menschen wie möglich ermorden, um neue Weidewege zu erschließen. Mit kühnem Drehbuch und atemberaubender Formsprache erzählt der Film von genozidaler Gewalt und kapitalistischer Ausbeutung als Grundlage der Nationalstaatenbildung Chiles.
Ein weiterer besonderer Film ist OUTSIDER GIRLS (CL 2023), deren Regisseurin Alexandra Hyland und dessen Produzent Roberto Doveris in Wiesbaden vor Ort präsent sein werden. Roberto Doveris wird auch Mitglied der Internationalen Jury sein. Wochen nach einer süßen Partynacht bemerkt Rafaela, dass sie schwanger ist. Doch ein Kind passt gerade überhaupt nicht in ihr Leben, und Abtreibung ist in Chile zumeist illegal. Rafa und ihre beste Freundin Gabriela müssen sich auf dem Schwarzmarkt umsehen. Damit sie sich die Pillen überhaupt leisten können, nehmen sie unzählige Jobs an. Der Film erzählt empowernd von Zusammenhalt, dem Recht auf den eigenen Körper und der untragbaren Lage ungewollt Schwangerer in Lateinamerika.
Für sein Langfilmdebüt wird auch Tajyo Yamazaki, Regisseur von THANKS FOR COMING (CL 2023), nach Wiesbaden kommen. Jeden Sommer entflieht Nanchos Familie der stickigen Großstadt Santiago und verbringt die heißen Monate am Meer. Als sein Vater unerwartet stirbt, will Nanchos Onkel das Haus verkaufen, anstatt es im Familienbesitz zu lassen. Also muss ein Plan geschmiedet werden, mit dem sich die Verkaufspläne sabotieren lassen. Mit schwungvoller Leichtigkeit, lakonischem Witz und sympathischen Charakteren widmet sich Taiyo Yamazaki den absurden Unwägbarkeiten familiärer Konflikte.
Auch Alfredo García, Produzent, Autor und Protagonist von MEETING POINT (CL 2022) des Regisseurs Roberto Baeza wird vor Ort erwartet. Afredo und Paulina verbindet das Schicksal ihrer Väter, die sich im Folterzentrum Villa Grimaldi kennenlernten und von denen der eine überlebte und der andere „verschwand“. Als Filmschaffende reinszenieren sie die Ereignisse, casten und drehen in Anwesenheit der Eltern und stellen sich so nicht nur den familiären Wunden, sondern auch der schwierigen Aufgabe des kollektiven Erinnerns. Ein mehrstimmiges Projekt über die Verwobenheit der Militärdiktatur mit der spannungsreichen Gegenwart Chiles.
Ein weiteres Highlight ist die ideenreiche Doku-Fiktion OTRO SOL (CL/FR/BE 2023) von Francisco Rodríguez Teare, der sich auf die Spuren des Diebes Alberto Candia begibt, der einen spektakulären Raub in einer spanischen Kirche organisierte und eine eigenwillige Legende entwirft. Dabei verwebt er in Chiles Atacama-Wüste und Spanien Interviews, Alltagsbeobachtungen und Inszenierungen übermütig zu einem Mythos rund um Gier und Gold, Deutungshoheit und koloniales Erbe. MY BROTHERS DREAM AWAKE (CL 2021) der Regisseurin Claudia Huaiquimilla zeichnet die Lebenswirklichkeiten einer Gruppe Jugendlicher in einem Gefängnis nach, die bei einem Ausbruchsversuch durch Feuer und Rauch zu Tode kamen. Das Leben hinter Gittern inszeniert Huaiquimilla ehrlich und ungeschönt, aber auch zärtlich und mit Sinn für Nähe und die gesellschaftlichen Zusammenhänge von Gewalt und Strafvollzug.
Ausstellungen und Lesungen
Neben der Foto-Ausstellung von Paula Ábalos im Murnau-Filmtheater zeigt der Nassauische Kunstverein Wiesbaden im Rahmenprogramm vom 20. Oktober bis 17. Dezember den Film LOS HUESOS (2021) von Joaquín Cociña und Cristóbal León, den das MoMA in New York bereits für seine Sammlung erworben hat. Die in schwarz-weiß erzählte Geschichte spielt mit der Vergangenheit Chiles, in der die Schicksale von Diego Portales, einem Vertreter der Oligarchie, und Jaime Guzmán, einem Gefolgsmann des Diktators Pinochets, in der Hand eines Mädchens liegen.
Am 21. November liest Günther Wessel in der Krypta der Marktkirche aus seinem Buch „Salvador Allende – eine chilenische Geschichte“. Am 11. September 2023 jährte sich zum 50. Mal der Militärputsch unter Augusto Pinochet gegen Chiles frei und demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende. Günther Wessel erzählt mit Rückgriff auf viele Interviews die Biografie Allendes und die Geschichte des Landes: vom Putsch bis zum mühsamen Kampf um die Rückkehr zur Demokratie und deren Entwicklung bis heute.
Im Literaturhaus Villa Clementine liest Patrick Twinem am 20. November Auszüge aus dem 2022 erschienenen Roman „Camanchaca“ des chilenischen Autors Diego Zúñiga. Darin erzählt ein 20-jähriger Junge von seiner Familie, während er mit dem Vater zur Zahnbehandlung über die Grenze nach Peru fährt. Ein Roadmovie in Prosa mit einem übergewichtigen, apathischen Ich-Erzähler, der nur Vages aus der Vergangenheit seiner Familie kennt.
Matinee
Die Sonntagsmatinee schließt den diesjährigen Länderfokus Chile von exground filmfest gebührend ab. Am 26. November um 12 Uhr wird in Anwesenheit des aus Chile angereisten Regisseurs Juan Carlos Bustamante GESCHICHTEN VON EIDECHSEN (CL 1989) in der Caligari FilmBühne gezeigt. Der so bildgewaltige wie poetische Episodenfilm, der seinerzeit seine Weltpremiere im Forum der Berlinale feierte, wird auf einem 16-mm-Projektor abgespielt. Der Film erzählt drei Episoden aus den „Jahren des Schweigens“, der transitorischen Phase unmittelbar nach dem Staatsterrors der Pinochet-Diktatur. Im Anschluss wird der Kurator des Länderfokus Chile, Amos Borchert, mit dem 1940 geborenen Juan Carlos Bustamante und dem Publikum ein Gespräch moderieren.
Großzügig gefördert wird der Schwerpunkt wieder vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Erneut werden Filme in den Nachspielorten im Rhein-Main-Gebiet zu sehen sein:
Pupille – Kino in der Uni, Mertonstraße 26–28, 60325 Frankfurt am Main, und Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt am Main.
Das vollständige Programm des Festivals wird nach der Pressekonferenz (2. November, 11 Uhr, Caligari FilmBühne) bekanntgegeben und ist dann unter www.exground.com zu finden.
Hier können Sie den ausführlichen Programmflyer zum Länderschwerpunkt Chile herunterladen: https://exground.com/wp-content/uploads/2023/10/ex36_PH-Fokus.pdf
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Pressemitteilung youth days
10. Oktober 2023
13 Lang- und Kurzfilme im Rahmen der 20. exground youth days
Für das junge Filmpublikum zeigt exground filmfest in der 20. Ausgabe der youth days in diesem Jahr 13 internationale Lang- und Kurzfilme, in denen die Lebensrealitäten junger Menschen im Fokus stehen. Jugendliche ab 12 Jahren können sich auf sieben aktuelle Filmproduktionen vom 18. bis 22. November freuen, die jeweils mit Vorfilmen in der Caligari FilmBühne präsentiert werden. Alle Filme werden in Deutsch bzw. mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Ganz im Geiste der Zeit sind ein Großteil dieser Filme das Werk von Regisseurinnen. Eröffnet wird das Jugendfilmfestival mit LIGHT LIGHT LIGHT (FI 2023) der finnischen Regisseurin Inari Niemi, die das Publikum zur Zeit des AKW-Unglücks in Tschernobyl 1986 in ein südfinnisches Dorf mitnimmt – und das jähe Ende einer zarten Liebesgeschichte zwischen zwei Schülerinnen aus komplett unterschiedlichen Elternhäusern in Rückblenden erzählt.
Zu sehen bekommt das exground-Publikum auch EDGE OF EVERYTHING (US 2023) von Pablo Feldman und Sophia Sabella, die ihren Besuch in Wiesbaden schon angekündigt haben. Der Film handelt von der 14-jährigen Abby, die sich an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein befindet. Als ihre Mutter stirbt, ist sie gezwungen, bei ihrem Vater und dessen jüngerer Freundin einzuziehen. Abby fühlt sich alleingelassen und hat Mühe, ihren Verlust zu verarbeiten. Neue Freunde, Partys, Drogen und erste sexuelle Erfahrungen sollen ihr über die Trauer hinweghelfen.
In ebenso schwierigen Verhältnissen wachsen die beiden Schwestern in SISTERS (LE/IT 2023) von Linda Olte auf: Vater abwesend, Mutter im Gefängnis, Kinder im Waisenhaus. Eines Tages erfahren sie, dass eine amerikanische Familie sie adoptieren will. Während die jüngere Diana sogleich Feuer und Flamme ist, zögert die ältere Anastasia und versucht, mit der inzwischen freigelassenen Mutter eine neue Beziehung aufzubauen …
Ebenfalls von quasi abwesenden Eltern handelt THE FANTASTIC THREE (FR 2023) von Michaël Dichter. Der zwölfjährige Max stellt zusammen mit seinen Freunden Tom und Vivian eine verschworene familiäre Gemeinschaft dar. Seine wirkliche Familie ist dagegen chaotisch: Der Vater ist abwesend, die Mutter ist apathisch. Als Max’ großer Bruder mit Fußfessel aus dem Gefängnis zurückkehrt, bringt er auch seine Probleme mit. Max will ihm helfen und Geld beschaffen. Unweigerlich gerät er in einen inneren Zwiespalt und zieht seine Freunde mit in eine Spirale von Gewalt.
Außer Konkurrenz im Rahmen von „Kino macht Schule“ in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und donum vitae Regionalverbund für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis e.V. findet die Schulveranstaltung statt, bei der BESTIES (FR 2021) von Marion Desseigne-Ravel gezeigt wird. Der Film spielt im Sommer in einem Pariser Vorort. Nedjma zieht mit ihren Freundinnen durch die Straßen, die Gang ist wie ihre zweite Familie. Als sie Zina, die Neue in der Nachbarschaft, zum ersten Mal sieht, ist sie sofort verknallt, aber Zina gehört zur verfeindeten Clique. Nedjma ist hin und hergerissen: zwischen der Loyalität zu ihrer Gruppe und dem Begehren für Zina, das mit jeder Nacht, die sie heimlich zusammen verbringen, größer wird. Eine echte Perle des jungen queeren Kinos aus Frankreich.
Für die Vorführung von BESTIES am 22. November 2023 um 10.30 Uhr wenden sich interessierte Schulklassen bitte an das Medienzentrum Wiesbaden e. V. unter: kino@mdz-wi.de oder Telefon 0611 1665841.
Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb
Die Filme konkurrieren auch in diesem Jahr im Wettbewerb um den besten Langfilm im Rahmen der youth days. Eine Jugendjury entscheidet, welche/-r der Regisseure oder Regisseurinnen das von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftete Preisgeld von 2.500 EUR mit nach Hause nehmen darf. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben, der von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit 1.000 EUR dotiert ist.
Kurzfilme bei den exground youth days
Einen weiteren Preis von 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V., vergibt die Wiesbadener Jugendjury für den besten Kurzfilm. Insgesamt sechs Kurzfilme aus Spanien, Kanada, den Niederlanden, Deutschland und Uruguay sind jeweils vor den Langfilmen zu sehen – darunter der Kurzspielfilm ECHO (ES 2023) von Meritxell A. Valls und der Dokumentarfilm OASIS (CA 2022) von Justine Martin, der sich mit den Themen Ausgrenzung und Coming of Age beschäftigt. Der Kurzspielfilm CAMOUFLAGE (NL 2022) von Bregt Verhagen behandelt die Themen Armut und Familie, die Animation IT’S NICE IN HERE (NL 2022) von Robert-Jonathan Koeyers befasst sich mit Polizeigewalt, Ausgrenzung und Racial Profiling. Die Kurzspielfilme BEFORE MADRID (UY 2022) von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana und DISCONNECTED (DE 2023) von Daniel Schulte thematisieren erste sexuelle Erfahrungen, Trauer und Verlust.
Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Wiesbadener Regietalente zwischen 12 und 18 Jahren haben die Chance, ihre eigenen Werke zum ersten Mal auf einer großen Leinwand zu präsentieren. Der Wettbewerb um den besten Wiesbadener Jugendfilm mit sechs Beiträgen in diesem Jahr eröffnet am 18. November um 15 Uhr in der Caligari FilmBühne die exground youth days. Er ist mit Geld- und Sachpreisen von 650 EUR dotiert.
Das vollständige Programm des Festivals wird nach der Pressekonferenz (2. November, 11 Uhr, Caligari FilmBühne) bekanntgegeben und ist dann unter www.exground.com zu finden. Tickets für den Besuch im Kino gibt es bereits ab 3. November 2023 auf unserer Homepage www.exground.com, bei der Tourist Information am Marktplatz 1 oder an der Kasse der Caligari FilmBühne während des Festivals.
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ex36_Partner_Sponsoren_2023.pdf
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Pressemitteilung Save the Date
28. September 2023
Save the Date: exground filmfest 36 findet vom 17. bis 26. November in Wiesbaden statt
Vom 17. bis 26. November 2023 präsentiert exground filmfest in seiner 36. Ausgabe wieder ein umfassendes Film- und Rahmenprogramm in Wiesbaden. Gezeigt werden sowohl lange als auch kurze Werke in den Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animation und Experimentalfilm. Begleitende Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte sowie die exground youth days ergänzen das nationale und internationale Filmangebot.
Länderfokus Chile
In diesem Jahr richtet exground filmfest den Blick nach Chile. In elf Langspielfilmen und dokumentarischen Formen sowie einem Kurzfilmprogramm aus dem laufenden und vergangenen Jahr stellt der Länderfokus chilenische junge Filmschaffende in den Mittelpunkt. Die Filme blenden auch in die Vergangenheit hinein, darunter bis zum tragischen Jahr 1973, als die chilenische Regierung durch Pinochets Putsch gestürzt wurde. Die bis 1990 andauernde Militärdiktatur hinterließ tiefe Spuren in der chilenischen Gesellschaft und wirkte sich zweifelsohne auch auf die chilenische Kinematografie stark aus. Dieses schwere Erbe gilt es noch immer zu überwinden. Im Rahmen dieses Programms werden auf ernsthafte, aber auch komische Art wichtige Fragen geklärt, in einem Amalgam aus Willen zu emanzipatorischer Kunst und gelebter Demokratie.
Eröffnungsfilm 1976 von Manuela Martelli
Eröffnet wird exground filmfest 36 mit dem präzise inszenierten Politthriller 1976 (CHI 2022) von Manuela Martelli, der inmitten des chilenischen Staatsterrors des Jahres 1976 spielt. Carmen lebt als Hausfrau und Gattin eines angesehenen Arztes ein gutbetuchtes, gutbürgerliches Leben. Die Kinder sind aus dem Haus, und das Ehepaar hat sich mit der Militärdiktatur arrangiert. Als die Ehefrau die Renovierung ihres Sommerhauses am Meer betreut, bittet sie ein befreundeter Priester, einem verwundeten Mann zu helfen. Sie beschließt, ihr wohlbehütetes Dasein hinter sich zu lassen, und übernimmt heimlich die Pflege des Angeschossenen. Manuela Martellis viel beachtetes Regiedebüt zeigt sie als Meisterin eines ruhigen, metaphernreichen Inszenierungsstils. Die Bilder sind opulent, untermalt von atmosphärischer Musik und elegantem Schauspiel.
Eröffnungsfilm exground youth days
Eine weitere Eröffnung aus weiblicher Hand ist der Coming-of-Age-Film LIGHT LIGHT LIGHT (FIN 2023) von Inari Niemi, mit dem die exground youth days starten. Im Frühjahr 1986 explodiert in der Sowjetunion das Kernkraftwerk von Tschernobyl. Ein Mädchen namens Mimi kommt in ein Dorf in Südfinnland und erfüllt das Leben der 15-jährigen Mariia für einen Moment mit Licht. Nach 20 Jahren, als ihr Leben in eine Sackgasse geraten ist, besucht die erwachsene Mariia das Haus ihrer Kindheit und erinnert sich an den Sommer ihrer Jugend und den tragischen Herbst, der darauf folgte. In einer Flut von Erinnerungen wird Mariia gezwungen, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Highlights aus dem Programm
Neben der chilenischen Filmkunst zeigt exground filmfest in der Reihe Made in Germany das preisgekrönte Drama LEERE NETZE (D/IRN 2023). Der Regisseur Behrooz Karamizadeh nutzt eine starke Bildsprache, um die Ungleichheiten in der Gesellschaft zu zeichnen. Der junge Iraner Amir heuert bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an, um das Geld für die Heirat mit seiner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Dabei verstrickt er sich in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei. Es offenbart sich eine beklemmende Parallelwelt, die Amirs Beziehung zu Narges verändert und ihn endgültig von der so sehr ersehnten Heirat entfernt.
In der Reihe European Cinema ragt der Politthriller MINSK (EST 2022) des Regisseurs Boris Guts heraus. Ein frischverheiratetes Liebespaar gerät im August 2020 in den Tagen nach der manipulierten Präsidentschaftswahl in Belarus bei einem Abendspaziergang im Stadtzentrum von Minsk in die Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden sowie den vermummten und schwer bewaffneten Schlägern der Behörden, die ohne Vorwarnung auf alle einprügeln und auch Unbeteiligte festnehmen. Der in Echtzeit und in einer einzigen Einstellung gedrehte Film entfaltet eine peitschende Choreografie des Grauens.
Nicholaus Goossens Komödie DRUGSTORE JUNE (US 2022) läuft in der Reihe American Independents. Nachdem die Apotheke in ihrer Kleinstadt ausgeraubt worden ist, nimmt eine junge Frau, das noch bei ihren Eltern wohnt, die Sache selbst in die Hand, um das Verbrechen aufzuklären, während sie gleichzeitig versucht, über ihren Ex-Freund hinwegzukommen und erwachsener zu werden.
Ausstellung im Murnau-Filmtheater und Videokunst im Nassauischen Kunstverein
Neben der traditionellen Foto-Ausstellung im Murnau-Filmtheater, zeigt der Nassauische Kunstverein Wiesbaden im Rahmenprogramm vom 20. Oktober bis 17. Dezember den Film LOS HUESOS (2021) von Joaquín Cociña und Cristóbal León, den das MoMA in New York bereits für seine Sammlung erworben hat. Mit klassischen Stop-Motion-Effekten und einer Puppentrick-Animation, angelehnt an Władysław Starewicz’ Trickfilmexperimente mit Insekten, werden im Film zwei „Leichen“ und eine Puppe zum Leben erweckt. Die in schwarz-weiß erzählte Geschichte selbst spielt mit der Vergangenheit Chiles, in der die Schicksale von Diego Portales, einem Vertreter der Oligarchie, und Jaime Guzmán, einem Gefolgsmann des Diktators Pinochets, in der Hand eines kleinen Mädchens liegen.
Das vollständige Programm des Festivals wird nach der Pressekonferenz (2. November, 11 Uhr, Caligari FilmBühne) bekanntgegeben und ist dann unter www.exground.com zu finden.
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