Alfredo und Paulina verbindet das Schicksal ihrer Väter, die sich nach ihrer Verhaftung aufgrund von unliebsamem politischen Engagement im Folterzentrum Villa Grimaldi kennenlernten und von denen der eine überlebte und der andere „verschwand“. Als Filmschaffende reinszenieren Alfredo und Paulina die Ereignisse mit Schauspielern und Schauspielerinnen, casten und drehen in Anwesenheit der eigenen Eltern und stellen sich so nicht nur den familiären Wunden, sondern auch der schwierigen Aufgabe des kollektiven Erinnerns. Roberto Baeza begleitete dabei den emotional aufwühlenden Prozess auf einfühlsame Weise. Ein mehrstimmiges Projekt über die Verwobenheit der Schrecken der Militärdiktatur mit der spannungsreichen Gegenwart Chiles.

Roberto Baeza, 1974 in Chile geboren, ist seit 13 Jahren Professor für Film an der Universidad del Desarrollo in Santiago de Chile. Zudem gründete er La Toma Film Academy und leitet sie seit 2003. Er führte unter anderem Regie bei der Fernsehserie FILMOGRAFÍAS (2010), einem Gewinnerprojekt des Audiovisuellen Fonds, das vom Sender 13C ausgestrahlt wurde. Außerdem war er zuständig für den Schnitt des Dokumentarfilms DARÍO EN TOMA (2014) von JM Oñate und hat langjährige Erfahrung als Regieassistent von Filmprojekten wie ISIDORA, LA PELÍCULA (2012) von Nicolás Superby, BARETA (2013) von Roberto Farías und ASEO GENERAL (2009) von Paulina Costa. MEETING POINT ist sein erster abendfüllender Dokumentarfilm als Regisseur.

Filmografie (Auswahl): 2010 FILMOGRAFÍAS (TV-Serie), 2022 MEETING POINT