Fünf in die Jahre gekommene Foltermilitärs wurden nach dem Ende der Diktatur zu 100-jährigen Haftstrafen am Fuße der Anden verurteilt. Die Einrichtung ähnelt jedoch eher einer luxuriösen Seniorenresidenz als einem Gefängnis, und die Machtverhältnisse zwischen den grantigen Insassen und den jungen Wärtern sind ziemlich durcheinandergewirbelt. Die alten Herrschaften genießen die frische Luft bei Spaziergängen ebenso wie die regelmäßige Lieferung liebgewonnener Luxusartikel. Als ein unbedachtes Interview eines Mitglieds der Gruppe dazu führt, dass die ehemaligen Geheimdienstler und Offiziere langsam ihre Privilegien verlieren, wird die Stimmung zunehmend unberechenbarer. Eine schräge, bitterböse Polit-Parabel über den Umgang der chilenischen Gesellschaft mit den Schergen Pinochets und den von ihnen verursachten Traumata.

Felipe Carmona ist Filmemacher und Drehbuchautor. Einige seiner Arbeiten wurden vom chilenischen Filmförderungsfonds unterstützt. Er führte bei drei Kurzfilmen Regie, die in Chile und im Ausland ausgezeichnet wurden. Zudem gehörte er zum Berlinale Talents Buenos Aires und war Stipendiat der Fundación Carolina in Madrid, die es ihm damit ermöglichte, das Drehbuch für sein Langfilmdebüt PRISON IN THE ANDES fertigzustellen.

Filmografie (Auswahl): 2013 DREAM IN CONSTANTINOPLE, 2014 SHRIMP HAVE THEIR HEARTS ON THEIR HEADS (beides Kurzfilme), 2023 PRISON IN THE ANDES