Nawal muss nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns feststellen, dass das jordanische Erbrecht ihr das Recht auf ein lebenswertes Leben verweigert. Nach geltendem Recht geht der größte Teil des Erbes an die Familie des Ehemannes, wenn dieser keinen Sohn als Nachkommen hinterlassen hat. Nawal leidet stillschweigend unter den konservativen Mauern eines Rechtssystems, das Männer begünstigt und Frauen benachteiligt.

In der jordanischen Gesellschaft macht ein Sohn das Leben leichter und bedeutet den Unterschied zwischen einem „privilegierten“ und einem „diskriminierten“ Leben. Nawal ist gefangen zwischen Angst und Trostlosigkeit, macht aber trotz aller Schwierigkeiten weiter – in der Hoffnung, dass sich die Dinge eines Tages für ihre Tochter und künftige Generationen von Frauen, die sich auch gefangen und ohne Stimme fühlen, verbessern werden. Jordaniens Kandidat für den Auslands-Oscar 2024.

Amjad Al Rasheed, Jahrgang 1985, ist ein jordanischer Regisseur und Drehbuchautor. Er schloss die Filmhochschule mit den Schwerpunkten Regie und Schnitt mit einem Master of Fine Arts ab. 2016 wurde er von „Screen International“ als einer von fünf „Arab Stars of Tomorrow“ ausgewählt – also als eines der aufstrebenden Talente in dieser Region. Dazu passt, dass er bei der 57. Berlinale am Talent Campus teilnahm. Seine Kurzfilme gewannen Preise auf arabischen, aber auch internationalen Filmfestivals. INSHALLAH A BOY ist sein Spielfilmdebüt.

Filmografie (Auswahl): 2016 THE PARROT (Kurzfilm), 2023 INSHALLAH A BOY

Auszeichnungen (Auswahl): Gan Foundation Award for Distribution in der Sektion „Semaine de la Critique“ (Internationale Filmfestspiele von Cannes, Frankreich 2023)