Mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz erzählt das iranische Regie-Duo Ali Asgari und Alireza Khatami von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten werden. Ein gerade in seiner formalästhetisch radikalen Einfachheit aufwühlender, schwarzhumoriger Akt der Revolution. Wenn Lichter und Irrlichter über dem geschäftigen Teheran in der Morgendämmerung zu blinken beginnen, ist der Auftakt gemacht für neue Strophen alltäglichen Irrsinns, der sich in Form absurder Alltagsregeln ins Leben der Menschen drängt.

„IRDISCHE VERSE atmet auf minimalistische Weise den Wunsch, die Kontrolle über das eigene Leben wiederzuerlangen, angesichts der Einmischung, der Schikanen, des Eifers und der Perversität von Bürokraten, Lehrern, Vertretern der öffentlichen Hand und Arbeitgebern, deren winziges Maß an Macht zur Bildung des totalitären Magmas beiträgt.“ (Malik Berkati, Fipresci.org)

Ali Asgari
Ali Asgari, 1982 in Teheran/Iran geboren, studierte Film in Italien und war Alumnus des Berlinale Talent Campus 2013. Seine Kurzfilme wurden auf über 600 Filmfestivals gezeigt und gewannen mehr als 150 Preise. Sein zweiter Spielfilm UNTIL TOMORROW wurde 2022 auf der Berlinale uraufgeführt und lief auch bei exground filmfest.

Alireza Khatami
Der iranisch-amerikanische Regisseur Alireza Khatami lebt in Kanada. Sein Debütfilm OBLIVION VERSES wurde 2017 bei den Filmfestspielen in Venedig mit drei Preisen in der Reihe „Orrizzonti“ ausgezeichnet. IRDISCHE VERSE ist die erste gemeinsame Regiearbeit mit Ali Asgari und feierte seine Weltpremiere 2023 beim Filmfestival in Cannes in der Reihe „Un Certain Regard“.

Filmografie (gemeinsam): 2023 IRDISCHE VERSE